Mittwoch, 25. November 2009

Bologna, erste Runde



Heute und morgen nun also Bologna. So ändert sich die Planung. Ein Tag war geplant, daraus habe ich zwei gemacht, aus mehreren Gründen: das Wetter ist mies, das Hotel ist warm, Bologna hat eine Menge zu bieten und ich warte seit zwei Tagen auf ein Einschreiben, das mir den Rückflug nach Deutschland erspart. Hoffentlich ist es morgen da. Ich werde dann in den nächsten drei Tagen nach Ravenna laufen und mich von dort aus nur noch nach Süden bewegen. Man merkt eben doch die vier Wochen, die ich aussetzen musste. Eigentlich wollte ich um diese Zeit bereits kurz vor Bari sein.
Nun zu Bologna: Bologna ist groß, Bologna hat Geld und prachtvolle Bauwerke. Das sympathische daran ist, das es damit nicht groß angibt. Alles ist großzügig und gediegen und wirkt dabei nicht angeberisch. Und die Leute leben mit und in ihrer Geschichte.
In den kostenlosen Zeitschriften der Immobilienmakler findet man immer wieder Wohnungen von 200 bis 500 m² in einem alten Palazzo, die gerade im Angebot sind.
Der hier ist gerade fertig geworden und Büros und Wohnungen werden zum Kauf angeboten. Dass das Angebot dabei 7 Stellen hat, ist klar.
Der zentrale Platz Bolognas ist die Piazza Maggiore (schlicht: Hauptplatz). Hier eine Auswahl:


Die Basilika San Petronio wurde 1390 begonnen und bis ins 17. Jahrhundert nicht fertig. Durch ein Loch in der Decke fällt das Sonnenlicht auf ein Marmorband im Boden. Diese Sonnenuhr ist die größte in einem Gebäude und stammt von Cassini aus dem 17. Jh. Ich hätte gern gesehen wie sie funktioniert, aber an Sonne ist immer noch nicht zu denken.

Der Palazzo dei Banchi (Palast der Banken) ist eigentlich nur eine Schmuckfassade um den Platz auf dieser Seite abzuschließen, direkt dahinter stehen die Häuser der Seitengassen.

Das Rathaus ist ein gewaltiger Kasten.

Wie eine Festung steht der Teil aus dem 12. Jahrhundert in der Stadt. Die Ergänzung aus dem 15. Jahrhundert beherbergt neben dem Bügerbüro auch das Stadt- und dasMorandi-Museum. Ich wusste nicht, dass Giorgio Morandi aus Bologna stammte und auch nur hier lebte und arbeitete. Außer dem Museum kann man noch sein Atelier und Wohnhaus besichtigen. Es ist schon toll, wenn man eben noch die gemalte Aussicht aus seinem Atelierfenster gesehen hat und jetzt sieht man selbt raus. Die überaus trivialen und zum Teil richtig scheußlichen Kannen, Krüge und Vasen, die er über 40 Jahre zu seinen Stillleben arrangierte, stehen im Atelier, als käme er demnächst wieder vorbei.

Der Herr im Portal ist Papst Gregor XIII., dem wir den reformierten Kalender verdanken.
Man beachte, wo hier das Wasser sprudelt.
Neben dem Neptunbrunnen schließt an das Rathaus der Saal der Börse an, der jetzt die Stadtbibliothek beherbergt, ein echter Treffpunkt für Jung und Alt.


Das Wahrzeichen der Stadt sind Le due Torri: unschwer zu erkennen:
Die zwei Türme. Beide stehen nicht ganz gerade, der kleine neigt sich gefährlich, finde ich. „Der 97m hohe Asnelli (498 Stufen) sowie der 47 m hohe Garisenda Turm befinden sich heute unter ständiger Beobachtung.“ Zitat Broschüre des Touristeninformationsbüros. Trotzdem kann man auf den großen rauf und ich habe es getan. Das Streckentraining hat sich bezahlt gemacht, die Treppe kostet dann doch Überwindung. Zum Glück hat man in regelmäßigen Abständen Zwischendecken eingezogen.
Trotzdem stellt sich so ein gewisses „Vertigo“- Gefühl ein.
Und hier der Beweis für meine Wetterschimpferei.
Im Mittelalter hatte Bologna etwa 100 solcher Türme, wie man an diesem Modell aus dem Stadtmuseum erraten kann.

Morgen gibt es den zweiten Teil.
Nic, und alle anderen, die Adresse findest Du in „Jihlava“ am 25. September.
Schönen Abend noch, melde mich ab. Ich muss noch Hausaufgaben machen…
Thomas

5 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Vielleicht schaffe ich es ja noch vor Uta im Blog zu erscheinen.
Lieber Thomas,
die Turmtreppe wäre, wie Du Dir sicher denken kannst, nichts für mich. Du bist ein Held. Mach bitte weiter so und stell Dich in den Dienst unserer Bildung. Aber nicht zu waghalsig werden!
Liebe Grüße
Jacqueline

Unknown hat gesagt…

Lieber Thomas,
wir sind einfach zu blöd, um mit dir in Kontakt zu treten.Heute haben wir uns wieder neu anmelden müssen,um dir zu schreiben. Wir hatten dir so zärtliche und hingebungsvolle Worte geschrieben und alles istim Nirgendwo gelandet.Wir denken oft an dich und du fehlst uns. Wir verfolgen auch mit Bewunderung und Wehmut deinen Weg.Ich,die Knutschkugel, habe mehrere Stunden damit verbracht herauszufinden, was das für ein Schalentier war, aber es ist mir nicht geglückt. Weißt du inzwischen, was das war? Am letzten Wochenende hatte ich Klassentreffen-meine eigene Abiklasse-mein Gott sind wir alle grau geworden. Es war toll!!!
Wenn es jetzt mit dem Abschicken klappt, mache ich mit meinen 85kg eine Laolawelle!
Liebe Grüße
dorrenson

Uta hat gesagt…

Lieber Thomas,es hat geklappt, erstens habe ich gewartet bis du deinen neuen Blog eingschrieben hast und zweitens ich bin nicht die erste,das wollte ich auch nicht, obwohl ich heute schon mal drauf und dran war.nun habe ich doch einen doofen Film geguckt und J. ist die Erste,wenn ich nicht wüßte,dass ihr auch andere Kontakte pflegt,fände ich es dürftig!Du siehst ,du nimmst ein wenig an deinem "alten Leben" teil, ein wenig Schulklatsch!
Nachdem du gestern Bologna angekündigt hast, habe ich ein wenig gestöbert, bestimmt eine Reise wert, du bist zu beneiden.
Liebe Grüße an dich,und mittlerweile auch an alle Schwitteraner, die das lesen und besonders an Jaqueline, die ich übermorgen hoffentlich sehe.
Uta

Unknown hat gesagt…

Nachtrag,
die Laolawelle hat geklappt, hat leider etwas gedauert die Kilos wieder einzusammeln und sie wieder an die richtige Stelle zu bringen.
Ganz doller Drücker
Doris

Uta hat gesagt…

Lieber Thomas, es ist nicht zu fassen , die Knutschkugel ist mir auch noch zuvorgekommen, toll, dass sie es endlich geschafft hat, und dann auch noch so zärtlich.
Ich hoffe, du bist nun gestärkt, deinen weiteren Weg zu gehen.
Das werden sicher noch wunderschöne Monate .
Liebe Grüße Uta