Sonntag, 8. November 2009

Grado - Aquileia



In Grado ist Nachsaison. Das bedeutet, dass 90 Prozent der Gäste ältere Ehepaare aus dem deutschsprachigen Raum sind, deren Kinder aus dem Haus sind und die in ihrem Urlaub auch keine mehr haben wollen. Ganz so leer wie es auf dem Bild scheint, ist der Ort nicht. Am Nachmittag kam die Sonne durch, Spaziergänger bevölkerten die Promenade, ein Herr ging baden. Ich habe den Strand abgesucht und die Beute fotografiert, da ich sie ja nicht mitnehmen kann.


Habe noch viel mehr gesammelt!

Außer den vielen Hotels, die die Stadt umschließen, gibt es eine kleine Altstadt mit einem Ensemble aus der Kirche Santa Maria della Grazie, der Kathedrale und dem dazwischen gelegenen Baptisterium.



Die Kathedrale ist auf dem Fundament einer Kirche aus dem 4, Jahrhundert errichtet. An einer Stelle im Kirchenschiff ist der Fußboden geöffnet und man kann das Mosaik auf dem Grab eines Petrus lesen, der 451 hier beerdigt wurde.



Heute hat der Wetterbericht ins Nasse getroffen, es nieselte den ganzen Tag. Ich war 6 Stunden in Aquileia unterwegs. Aquileia war die bedeutendste Hafenstadt des Römischen Reiches im oberen Mittelmeerraum. Von der ganzen Herrlichkeit sind heute nur noch die Böden übrig.

Die Patriarchalkathedrale mit ihrem 72m hohen Glockenturm, der aus den Steinen der Ruine des Römischen Amphitheaters errichtet wurde, ist vom Patriarchen Poppo 1031 geweiht worden. Auch sie entstand auf den Grundmauern von Vorgängerbauten. Dem Patriarchen (Erzbischof) von Aquileia unterstanden bereits im 6. Jahrhundert dreißig Bischöfe in ganz Norditalien und jenseits der Alpen. In der Kirche und der modernen Krypta (unter dem Vorplatz und um den Glockenturm herum) sind fantastische Mosaikböden zu bewundern.



Es gibt auch noch eine alte Krypta aus dem 9. Jahrhundert, deren Ausmalung von byzantinischen Meistern aus dem 12. Jahrhundert stammt.



Bereits in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ist der Flusshafen ausgegraben und an einem archäologischen Pfad, der auf dem damaligen Flussbett verläuft, zugänglich gemacht worden. Es gibt in Aquileia auch ein Forum Romanum, ein Stück einer römischen Straße, einen Friedhof aus der Römerzeit, Grundmauern von Wohnhäusern, ein frühchristliches Kloster mit einem mehr als 50m langen Mosaik und ein Archäologiemuseum, in dem man sich noch einige Mosaike (u.a.) ansehen kann.


Schon ein etwas schräges Motiv, oder?



Römische Urnen im Garten des Archäologiemuseums.



Eure Hausaufgabe ist ein Fund am Strand. Ich wüsste gern, welches Tier zu seinen Lebzeiten diesen Panzer getragen hat.


Er hat etwa die Größe meiner Handfläche. Wer weiß was?


Da ja Sonne gewünscht wurde (von einer einzelnen Dame), gibt es heute wieder einen Sonnenuntergang, die Aufnahme ist aber von gestern.

Schönen Start in die Woche (und das ist genauso gemeint!) wünscht Euch Thomas (19.30 Uhr)











3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallo Thommi, danke für die schönen Fotos und für die lehrreichen Kommentare. Man muß gar nicht mehr selbst reisen, um so viel interessantes Neues (Altes) zu sehen und zu erfahren. Meine Erdbeermarmelade hat mich zum Frühstück noch nie so freundlich angelächelt.
Guten Weg
Pa

Unknown hat gesagt…

Lieber Thomas,nun mal wieder ein schriftlicher Gruß. Man merkt dem Block zunehmend Deine Profession an. Die Ausführungen werden immer gehaltvoller. Du wirst nach Deiner Rückkehr einen lehrreichen Bildband zusammengetragen haben. Das ist aber auch für uns gedankliche Begleiter spannend und informativ. Lass Dich also nicht aufhalten und bilde uns! Umarmung und Kuss von Jacqueline

Uta hat gesagt…

LieberThomas, die Knutschkugel behauptet,ich würde dir zuoft schreiben, dabei bin ich nur öffentlich, während andere dir deine "Zuneigung" täglich über andere Medien zeigen!Es macht mir riesigen Spaß dich zu "begleiten" und ich beneide dich auch um deinen Bildungszuwachs. Aber am meisten freue ich mich, dass es deinen unteren Extremitäten offentsichtlich besser geht, um so mehr hoffe ich, dass du meine "wertvollen" Hinterlassenschaften in Syrakus auch wirklich vorfindest. Es gibt vor dem griechischen Thater nur EINE Bank, die kannst du an deinem Ziel nur verfehlen, wenn du dann völlig meschugge bist von der vielen Kultur, die du konsumierst.Ich war heute wieder in meiner geliebten Schule- aber vier Stunden reichen mir mttlerweile völlig aus, um es noch zu genießen.Ich wünsche dir weiterhin das beste Wanderwetter in das Teure- aber schöne- Venedig, na, das kennste ja schon. Bis denne Uta