Samstag, 31. Oktober 2009

Trieste II



Nach einer Woche in Trieste gibt es heute einen Bilderreigen. Ich bin immer noch malade und bewege mich nur wenig, es ist keine wirkliche Besserung bisher in Sicht. Ich weiß, das braucht Zeit und die nehme ich mir auch.
Hier also weitere Eindrücke aus Trieste:


San Giusto
Innenraum von San Giusto

Die Kathedrale San Giusto ist in unmittelbarer Nachbarschaft zum Castello entstanden. Wahrscheinlich auf der Basis eines römischen Tempels. Dabei hat man zwei nebeneinander stehende Kirchen zu Beginn des 13. Jahrhunderts einfach zusammengefasst, wie auch immer das realisiert wurde.

Das Castello wurde auf den Resten der alten Römerfestung erbaut und bis in das 17. Jahrhundert ständig erweitert. Wie strategisch perfekt die Lage ist, sieht man an dem herrlichen Ausblick, den man von hier auf den Golf von Trieste hat.

Ich habe ein Panoramafoto versucht, das ist jetzt die größtmögliche Auflösung.
Dem Ausbau des Kastells fiel auch die römische Basilika (oder besser ihre Reste) zum Opfer, deren Grundriss man im Vordergrund noch erahnen kann. In der Stadt selbst sieht man noch an zwei Stellen die römische Vergangenheit.

Das Römische Theater aus dem 1. Jahrhundert wird heute noch in den Sommermonaten bespielt.
Der Arco di Riccardo, das Augusteische Tor ist noch etwa 200 Jahre älter und gehörte zur römischen Stadtbefestigung.
Hier noch weitere Eindrücke von der Stadt:

Hafen
Piazza dell'Unità d'Italia

Il Canal Grande
Der Hafen von Trieste hat zu der Zeit der Herrschaft der Habsburger seine Blüte erlebt, als Österreich tatsächlich eine Küste hatte. Sowohl als Handels- als auch Fischereihafen hat er heute offensichtlich keine große Bedeutung mehr. Die italienische Küstenwache, viele Yachten und einige wenige Fischkutter teilen sich den Hafen. Ab und zu hält auch ein Kreuzfahrtschiff. Der zentrale Platz, von dem es schon beim letzten Mal ein Foto gab, ist sehr harmonisch an drei Seiten bebaut, an der vierten öffnet er sich zum Meer, ein herrlicher Anblick. Auf dem dritten Foto ist der Canal Grande zu sehen, der an der Serbisch-Orthodoxen Kirche endet.
Parken de luxe Viva la Vespa!


In der ehemaligen Fischmarkthalle, die gerade frisch renoviert und zum Ausstellungszentrum umgewidmet wurde, habe ich eine Ausstellung des Malers Marco Petrus gesehen. Er hat Bauwerke aus Trieste (aber auch aus Wien, Prag und Ljubljana) stark stilisiert gemalt. Das Ergebnis sieht dann in etwa so aus wie das Foto (auch ein Gebäude, das er gemalt hat).


ex Pescheria
Ausstellungsraum
Wohnhaus in der via Hermit

Da nun so ziemlich alle wieder aus den Ferien zurück sein müssten, werde ich den bzw. die Gewinnerin des Quiz aus Garz küren: gewonnen hat Claudia! Es ist tatsächlich auf der Uhr 7 min nach halb 11. Als sie den Uhrenturm gebaut haben, war noch keine einheitliche Regelung getroffen worden, welcher Zeiger wofür verwendet wird. So zeigt also in Graz der kleine Zeiger die Minuten und der große Zeiger die Stunden an. Aber mal ehrlich, liebe Grazer, seid ihr nicht die Einzigen, die von der Regelung nichts gewusst haben? Also, Claudia, lass dich von Frank zu Fassbender & Rausch an den Gendarmenmarkt einladen!

Noch etwas Unangenehmes: ich bin ausgeraubt worden. Nicht so klassisch, wie es auch Seume hätte passieren können, mit vorgehaltener Waffe und "Geld oder Leben". Nein, im 21. Jahrhundert macht man so etwas via Internet mit geklauten Daten der Kreditkarte. Innerhalb von 2 Tagen wurde ein sattes Monatsgehalt verbraten. Das bedeutet für mich, dass ich in den nächsten Wochen deutlich sparsamer leben muss, bis die Sache mit der Bank schlussendlich geklärt ist. Außerdem muss ich in einigen Wochen nach Hause fliegen um den Papierkram zu erledigen und die neue Karte abzuholen. Nun ja, es gibt Schlimmeres.

Nun zu eurer neuen Aufgabe. Auf meinem täglichen Weg zum Bäcker komme ich an dieser Ecke an einer Schule vorbei. Neben der offensichtlichen Aufgabe als Taubenklo gibt es noch einen anderen Zweck, den dieser Vorbau erfüllt. Welchen?

Ich lerne übrigens seit einigen Tagen Italienisch bei busuu.com und bin von diesem Programm, das kostenloses Lernen mit ständigem Kontakt mit Muttersprachlern ermöglicht, schwer angetan. Dank an Paps für diesen Tipp!

Da einige schon geschrieben haben, dass sie nicht mehr wissen, wie ich aussehe und ich euch doch nicht bis Syrakus auf ein Bild warten lassen will, gibt es heute auch ein Bild von mir zum Abschied. Der nächste Eintrag kommt am Mittwoch.
Ich begrüße in der Leserschar Herrn Sperling ganz herzlich, der seit Jahren uns ehemalige Mieter der Christinenstraße von der Genossenschaftsgründung bis heute durch alle Höhen und Tiefen begleitet hat.

Bis dahin! Thomas
Ich weiß, die Titel der Bilder sind sehr banal. Eigentlich dienen sie nur als Abstandshalter. Die Fotos kleben sonst wie ein Band aneinander.

6 Kommentare:

Uta hat gesagt…

Lieber Thomas,bevor ich morgen nach Sizilien FLIEGE noch einen vorläufig letzten Gruß. Du armes
"Hascherl", dir passiert aber auch alles, da kannst du nur noch Glück in der Liebe haben, um das auszugleichen, das wünsche ich dir wenigstens. Zu deinem Rätsel: Das ist ein Ruheplatz für alte Weiber oder, weil es in der Nähe der Schule ist, ein idealer Platz zum Rauchen oder Kiffen.
Ciao!A presto! Uta

Unknown hat gesagt…

Och menno, sei nicht traurig, lieber Thomas. Irgendwie erfüllt doch alles im Leben seinen Zweck und dass du nun dort festhängst und dein Plan durcheinander gerät, das wird dich auch zu einer Zeit an einen Ort und zu einer Begegnung bringen, die du sonst nicht gehabt hättest. Selbst, wenn dein Bein wirklich nicht besser werden sollte und du keinen Esel mieten kannst und erstmal zurückkehren müsstest, wird es spannend weitergehen. Wenn ich aus meinem eigenen Dilemma gerade etwas gelernt habe, dann das, dass sich das Leben gar nicht planen lässt und immer ein paar nette Überraschungen im Ärmel hat ;-)
Trotzdem drücke ich natürlich die Daumen, dass das dein letzter "Not-Stopp" war, bevor es endlich weitergehen kann.
Alles Liebe
Pe

PS: Nach dreimaligem Versuch konnte ich Google überlisten und endlich wieder was schreiben. Mal sehen, ob Kathrin das gleiche Problem auch gelöst bekommt.

Unknown hat gesagt…

Hallo Thomas,
habe zwar keine Ahnung was des Rätsels Lösung ist, aber verfolge insgesamt sehr begeistert deine berichte und wünsche dir auf alle Fälle ganz schnelle Besserung, wenn auch die Fotogalerie sehr interressant ist. Ich drück dir die Daumen und äussere nochmal hier und ganz laut meinen Unmut, morgen wieder in die Schule zu müssen.... geniess die Zeit. LG

Unknown hat gesagt…

Hallo Thomas,
tut mir leid, dass das Bein immer noch nicht einsehen kann, dass es nicht nur Dich tragen muss sondern ein PROJEKT. Quatsch- lass Dir Zeit Dich auszukurieren. Durch die Kontinentaldrift kommt Sizilien sowieso immer weiter nach Norden. Wenn ich mir die Reisebilder anschaue und nur Sonnenscheinfotos* sehe, beneide ich dich wieder. Bei uns regnet es seit Tagen bei 4 bis 6 Grad. Scheißlich. Apropos Regen, ich glaube das Schuldach ( Weg zum Bäcker) hat keine oder eine kaputte Dachrinne und der Betonklops hält das Wasser vom Gebäude fern. Herzliche Grüße Frank O.
*) sehr schöne Fotos

Unknown hat gesagt…

Hallo Thomas, wir haben ja nun regelmäßigen Telefon- und Sichtkontakt dank skype. Aber einen Versuch des Rätsellösens will ich wagen: ich habe zwar keine Ahnung, wie viele Hunde es in Trieste gibt, aber vielleicht ist es ein Eckenmauerschutz gegen Hundepippi...
Das Bein wird wieder besser und freut sich offensichtlich schon aufs - gemächlichere - Laufen!
GuK Jakat

Unknown hat gesagt…

Ach ja, zur Rätsels Lösung ... na ja, vielleicht haben sich da früher immer böse Buben versteckt (vom Jungeninternat oder ganz Schlimme, wie Jack the Ripper) und den Mädchen der Schule dort aufgelauert. Nun kann da keiner mehr stehen, rutscht man ja runter. Oder die Schüler haben es immer so gemacht, wie wir damals in der 10. Klasse, als wir zum ESP-Unterricht in eine andere Schule mussten, wo der Lehrer uns unten abholen sollte. Wir standen genau in so einer Ecke, wo er uns nicht sehen konnte und haben dann immer gesagt, wir wären ja dort gewesen, aber der Lehrer kam nicht! ;-)