So etwa habe ich ausgesehen, als ich die Schlange am Silvestertag vor dem Vatikan gesehen habe. Aber für irgendetwas müssen die 4 € Online-Gebühr ja gut gewesen sein: Ich gehe ganz nach vorn. Und richtig, es gibt einen eigenen Eingang und ich bin in einer Minute drin. Das war das Gute.
Es sind in der Sonne 20°C, der Innenhof lädt eher zum Sonnenbad ein. Hier treffen wir gleich einen alten Bekannten, Signore Pomodoro hat dem Papst eine seiner Skulpturen geschenkt.
Die Museen des Vatikan werden jedes Jahr von 3 Millionen Besuchern heimgesucht. Offenbar musste in diesem Jahr das Soll noch erfüllt werden.
In den Bereichen, die nicht im direkten Sog der Sixtinischen Kapelle lagen, konnte man noch etwas von den Exponaten sehen. Ansonsten war es wie auf dem Hauptbahnhof im Berufsverkehr.
Ich kann mich erinnern, dass bei meinem ersten Besuch das Fotografieren und Filmen verboten war. Inzwischen rufen die Aufsichten nur noch müde "No flash" und sind schon froh, wenn keine größeren Kunstwerke rausgetragen werden. Ich hatte also keine große Chance und ließ mich einfach treiben. Die Hompage der Vatikanischen Museen bietet ausgezeichnete viruelle Rundgänge an. Da kann man sich entspannt mit einem Gläschen davorsetzen und hinein und heraus zoomen, dass es eine wahre Freude ist und niemand steht im Bild.
In der 128m langen Galerie der Karten sind detaillierte Ansichten Italiens an den Wänden zu finden. Ich habe dabei gleich einmal den Stadtplan von Siracusa "kopiert".
Ein Foto muss ich Euch noch zeigen. In der Sixtinischen Kapelle war kein Fuß mehr auf den Boden zu bringen. Alle 10min kam in vier Sprachen die Durchsage, man möge doch den Ort bedenken, an dem man sich befindet und in Stille verharren und auf das Filmen und Fotografieren verzichten. Ich habe selten einen solchen Auflauf erlebt und eine solche Hilflosigkeit, der Sache Herr zu werden. Wenn man sich kein geregeltes Zugangssystem ausdenkt, ähnlich dem in der Galleria Borghese, kann man auf den Besuch verzichten. Es ist alles andere als ein Genuss.
Ich habe die ersten beiden Tage des Jahres in aller Ruhe und ohne größere Besichtigungen verbracht. Einerseits hatten am Feiertag sowieso alle Museen geschlossen und andererseits war ich auch schon ein wenig gesättigt.
Auch Rom hat seine Santa Maria sopra Minerva genau wie Assisi. In dieser Kirche kann man eine Plastik von Michelangelo neben dem Altar bewundern. Vor der Kirche steht ein Elefant von Bernini, dem später dann ein Obelisk aufgesetzt wurde.
Einige Ecken weiter in St. Igantio habe ich das Modell gesehen. Ein Signore Vincenzo Pandolfi aus Napoli hat von seinem 70. bis zum 98. Lebensjahr daran gearbeitet. Er ist 2005 im Alter von 100 Jahren gestorben.
Das Modell verkörpert den Wunsch nach einer einheitlichen Kirche der Welt, die als Symbol in der Mitte steht. Rundherum hat er die Kontinente und einzelne Länder und Städte angeordnet, und ihnen kleine Kirchenmodelle in der landestypischen Form zugeordnet.
Deutschland hatte er offensichtlich schon vor dem Mauerfall fertig, getrennt nach Ost und West, Berlin geht über beides, dazu noch Bonn und Pankow, jawoll!
An ein Areal mitten in einer der belebtesten Ecken der Stadt konnte ich mich noch erinnern und ich habe es noch einmal besucht. Die area sacra, das Heilige Gebiet, ist etwa einen Häuserblock groß und liegt zwischen zwei großen Straßen und einer Straßenbahnhaltestelle.
Rot eingezeichnet und eingekreist sind die vier Tempel, die man hier gefunden hat. Die schwarzen Linien geben die Stadtstruktur mit Villen, Theatern und Tempeln der damaligen Zeit wieder. Die weißen Flächen sind heutiges Straßengebiet. Oben links kann man sehr gut erkennen, dass die heutige Piazza Navona genau auf dem ehemaligen Circus gebaut wurde.
Die Säulen in der Mitte gehören zu dem runden Tempel, der der Göttin Fortuna geweiht war. Die Anlage entstand im letzten Jahrhundert vor der Zeitrechnung.
Man hat in den letzten Jahren weiter gearbeitet und wesentlich mehr freigelegt, so scheint es mir. Aber mein Gedächtnis für solche Dinge ist nicht hier sondern in Werder.
Was mir in Rom positiv aufgefallen ist (und man soll ja mit dem Positiven anfangen), dass man begonnen hat, den Verkehr zu reduzieren. Es gibt strikte Regelungen wer wann in die historische Altstadt fahren darf. Heute war die breite Straße vom Il Vittoriano bis zum Colosseum komplett zur Fußgängerzone gemacht worden. An 12(?) Stellen in der Stadt gibt es Fahrräder, die man sich, wenn man registriert ist, ausleihen kann. Das funktioniert ähnlich wie die Citybikes in Berlin und anderswo, aber nicht ganz so komfortabel. Die Verkehrsbetriebe bieten auch wie die Bahn ein Carsharing an wie die Stattautos bei uns. Dafür gibt es reservierte Parkflächen, die auch grün -rot gekennzeichnet sind.
Heute war wieder strahlender Sonnenschein und ich habe mir mit dem archaeobus die Ausgrabungen entlang der Via Appia Antica angesehen. Auch deshalb, weil ich morgen dort wandern will und schauen wollte, ob das geht. Es geht. Meine erste Station war die Terme di Caracalla. Nach der Diokletiantherme war sie die zweitgrößte in Rom. Genau wie diese war es ein öffentliches und kostenloses Badehaus, bot Sportmöglichkeiten, Friseure und ähnliches fürs Wohlbefinden an.
Der Komplex lag eigentlich in einer der ärmeren Gegenden der Stadt und sollte wie die Spiele für gute Stimmung im Volke sorgen. Trotz der Lage waren sie edel ausgestattet, Mosaikböden, Marmorverkleidung, wertvolle Statuen, die inzwischen längst in Museen Italiens stehen.
Es ist zwar sonnig, aber der Wind ist kalt, wir haben noch etwa 10-12°C.
Das heutige Rätsel ist für alle, die in den letzten Tagen gut aufgepasst haben. Von welchem Papst wurde die Galerie der Wandkarten eingerichtet? Die Antwort steckt im Bild unten.
In den nächsen drei Wochen gehe ich nach Napoli. Dann ist eine Überfahrt nach Catania geplant,
von wo es nur noch ein Katzensprung nach Siracusa ist. Mein Geld geht zur Neige, der Nachschub ist noch nicht gesichert, deshalb muss ich etwas beschleunigen. Wie und ob es dann weiter geht, entscheidet sich im Laufe des Monats. Morgen wird es keinen Beitrag geben. Ich schreibe so bald wie möglich. Habt einen guten Arbeitsstart in Zwanzigzehn!
Deutschland hatte er offensichtlich schon vor dem Mauerfall fertig, getrennt nach Ost und West, Berlin geht über beides, dazu noch Bonn und Pankow, jawoll!
An ein Areal mitten in einer der belebtesten Ecken der Stadt konnte ich mich noch erinnern und ich habe es noch einmal besucht. Die area sacra, das Heilige Gebiet, ist etwa einen Häuserblock groß und liegt zwischen zwei großen Straßen und einer Straßenbahnhaltestelle.
Rot eingezeichnet und eingekreist sind die vier Tempel, die man hier gefunden hat. Die schwarzen Linien geben die Stadtstruktur mit Villen, Theatern und Tempeln der damaligen Zeit wieder. Die weißen Flächen sind heutiges Straßengebiet. Oben links kann man sehr gut erkennen, dass die heutige Piazza Navona genau auf dem ehemaligen Circus gebaut wurde.
Die Säulen in der Mitte gehören zu dem runden Tempel, der der Göttin Fortuna geweiht war. Die Anlage entstand im letzten Jahrhundert vor der Zeitrechnung.
Man hat in den letzten Jahren weiter gearbeitet und wesentlich mehr freigelegt, so scheint es mir. Aber mein Gedächtnis für solche Dinge ist nicht hier sondern in Werder.
Was mir in Rom positiv aufgefallen ist (und man soll ja mit dem Positiven anfangen), dass man begonnen hat, den Verkehr zu reduzieren. Es gibt strikte Regelungen wer wann in die historische Altstadt fahren darf. Heute war die breite Straße vom Il Vittoriano bis zum Colosseum komplett zur Fußgängerzone gemacht worden. An 12(?) Stellen in der Stadt gibt es Fahrräder, die man sich, wenn man registriert ist, ausleihen kann. Das funktioniert ähnlich wie die Citybikes in Berlin und anderswo, aber nicht ganz so komfortabel. Die Verkehrsbetriebe bieten auch wie die Bahn ein Carsharing an wie die Stattautos bei uns. Dafür gibt es reservierte Parkflächen, die auch grün -rot gekennzeichnet sind.
Heute war wieder strahlender Sonnenschein und ich habe mir mit dem archaeobus die Ausgrabungen entlang der Via Appia Antica angesehen. Auch deshalb, weil ich morgen dort wandern will und schauen wollte, ob das geht. Es geht. Meine erste Station war die Terme di Caracalla. Nach der Diokletiantherme war sie die zweitgrößte in Rom. Genau wie diese war es ein öffentliches und kostenloses Badehaus, bot Sportmöglichkeiten, Friseure und ähnliches fürs Wohlbefinden an.
Der Komplex lag eigentlich in einer der ärmeren Gegenden der Stadt und sollte wie die Spiele für gute Stimmung im Volke sorgen. Trotz der Lage waren sie edel ausgestattet, Mosaikböden, Marmorverkleidung, wertvolle Statuen, die inzwischen längst in Museen Italiens stehen.
Es ist zwar sonnig, aber der Wind ist kalt, wir haben noch etwa 10-12°C.
Das heutige Rätsel ist für alle, die in den letzten Tagen gut aufgepasst haben. Von welchem Papst wurde die Galerie der Wandkarten eingerichtet? Die Antwort steckt im Bild unten.
In den nächsen drei Wochen gehe ich nach Napoli. Dann ist eine Überfahrt nach Catania geplant,
von wo es nur noch ein Katzensprung nach Siracusa ist. Mein Geld geht zur Neige, der Nachschub ist noch nicht gesichert, deshalb muss ich etwas beschleunigen. Wie und ob es dann weiter geht, entscheidet sich im Laufe des Monats. Morgen wird es keinen Beitrag geben. Ich schreibe so bald wie möglich. Habt einen guten Arbeitsstart in Zwanzigzehn!
Noch einen schönen Abend wünscht Thomas
4 Kommentare:
Na sag ich doch - Signore Pandolfi - Pankow ist geil und mindestens so idyllisch wie Bonn! ^^
... ach so ... und vielleicht ist Papst Urban der VIII die Lösung?
HALLO THOMAS,CARL HAT MEINEN COMPUTER VERSTELLT UND ICH FINDE DIE DEAKTIVIERUNGSTASTE NICHT,WEIL ICH EINE ANDERE tASTATUR HABE UND NATÜRLICH ZU BLÖD BIN.
ICH GLAUBE AUCH,DASS DU LANGSAM GENUG VON ROM HAST;,OBWOHL ES IMMER WIEDER ERSTAUNLICH IST;WAS ES DA ALLES ZU ENTDECKEN GIBT UND W IE GESCHICHTSTÄCHTIG DIES STADT IST.NACH MEINER RECHERCHE WAR ES GREGOR DER 13. DER DIE kARTEN ANFERTIGEN LIEß, IN DER PETERSBASILIKA? DARF MAN IN DEN RÖMISCHEN KIRCHEN BIER TRINKEN, EIN JAPANER HAT EIN E DUNKLE FLASCHE IM ST. IGNATIO AM MUND.
MEIN LIEBER THOMAS;ICH KANN MIR VOSTELLEN;DASS DEINE PENUNZE KNAPP WIRD, ERWARTEST DU EINEN LOTTOGEWINN; SONST MÜSSTEN WIR SAMMELN, pETRA KANN DAS GANZ GUT!
ALSO GIB BESCHEID:
FRÖHLICHES WANDERN UND LIEBE GRÜßE
UTA
Liebe Uta, heute mal auf diesem Weg: Erstens: Nein, Biertrinken ist in den Kirchen nicht gestattet, nur Schnaps. Was der Japaner da hat, ist eine Videokamera mit der er das Modell dreimal umrundet hat.
Zweitens: Nein, Petra muss keine Sammelaktion für mich starten.
Und Drittens: Petra hat wieder gewonnen!!! Erkennbar an den Fliegen, nee Bienen , die die Wände im Übermaß verzieren. Petra, schmier Dir eine Honigstulle!
Aber, liebe Uta, es ist toll, wie Du Dich um mich sorgst! Liebe Grüße! Thomas
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