Nur zwei Tage auf Capri sind eindeutig zu wenig. Da werde ich wohl auch einen zweiten Besuch einplanen müssen.
Wenn man in Sorrento zum Hafen will, steigt man in eine Schlucht ab. Ich hatte ja erwähnt, dass die Stadt einige Meter über dem Meer liegt.
Die Hotels der ersten Reihe erheben sich wie Trutzburgen über dem Hafen. Um dreiviertel 11 legt das Boot ab und bereits 20min später bin ich auf Capri.
Der Hafen von Capri ist ein Mix aus Fischerbooten, Fähren, Touristenbooten, mit denen man die Insel umrunden kann und einigen Jachten. Weitere 20min später bin ich dann auch in Capri. Der Ort liegt in 142m Höhe.
In meinem Hotel habe ich ein "kleines Einzelzimmer ohne Aussicht" gebucht, mehr wollte ich nicht bezahlen. Dieses Zimmer kostet mich so viel wie ein großes Doppelzimmer in anderen Hotels. Im Hotel ist nichts los (ich bin der einzige Gast) und die Chefin offeriert mir ein Doppelzimmer mit Balkon und Meerblick, natürlich zum selben Preis. Ich sage nicht nein und bekomme diesen Ausblick:
Die Chefin fragt an, ob ich darauf bestehe, dass zum Frühstück ein Buffet aufgebaut wird, was sie natürlich machen würde, oder ob ich auch mit einem Frühstück im Zimmer leben könnte. Ich kann, und wie!
Capri ist eine Ansammlung von Luxushotels und - boutiquen. Jeder, der italienische oder französische Mode macht, hat hier einen Laden. 90% der Geschäfte sind zur Zeit geschlossen, werden renoviert und für die neue Saison vorbereitet. Die japanischen Touristen stehen bei einem Fotografen, der Fotos von Feiern mit allerlei Stars im Fenster ausstellt.
Mein erster Weg führt mich noch einmal 200m höher auf den Monte Tiberio. Hier hatte Kaiser Tiberius seine Villa Jovis bauen lassen. Insgesamt 12 Jahre war Capri Regierungssitz des Römischen Reiches, bis zum Tode von Tiberius, der insgesamt 12 Villen auf der Insel besaß.
Die Villa nimmt die östlichste Spitze der Insel ein und ist ein gewaltiges Bauwerk gewesen. Im MAV in Ercolano gab es auch dazu eine virtuelle Rekonstruktion zu sehen.
Die grauen Flächen sind das Meer, das dann 300m tiefer die Felsen umspült. Hier ist der Eingangsbereich der Vila hellgelb gekennzeichnet.
Eine französische Familie ist auch noch interessiert, ansonsten ist kein Mensch hier. Der Aufstieg hierher ist nur zu Fuß machbar und die Tagestouristen planen die zwei Stunden nicht mit ein.
Ich bin überrascht, als ich dann doch noch auf Bewohner stoße. Insgesamt 5 kleine Ziegen halten das Buschwerk kurz, treten aber auch einige der Steine aus der Mauer.
Die Sicht ist nicht ganz optimal. Der Ort ist Sorrento, rechts von der Landzunge ist der Golf von Salerno, links davon der Golf von Napoli.
Auf dem Rückweg biege ich gleich bei Erreichen des Ortes ab und wandere eine Runde durch die Natur.
Die Wege sind überall in einem ausgezeichneten Zustand und mit kleinen Fliesen ausgewiesen. Eigentlich benötigt man kein Kartenwerk.
Der erste Punkt auf dem Rundweg ist der Arco Naturale. Diese Bank ist ganz sicher einer der romantischsten Plätze auf der bisherigen Wanderung. Leider steht der Felsbogen so dicht, dass ich mit der Kamera immer nur Teile davon aufnehmen kann.
Daneben gibt es kleinere Durchbrüche, das Meer rauscht, die Möven schreien.... schön!
Von hier aus geht es ein kurzes Stück bergab zu einer Höhle, der Grotta di Matermania. Von den Römern ist diese Höhle zu einem Luxus-Meerbad umgebaut worden. Sagt zumindest der Inselplan. Die Grotte liegt gut 150-200m über dem Meeresspiegel, aber die Römer haben sicher auch dafür eine Lösung gehabt.
Von hier aus geht es ein kurzes Stück bergab zu einer Höhle, der Grotta di Matermania. Von den Römern ist diese Höhle zu einem Luxus-Meerbad umgebaut worden. Sagt zumindest der Inselplan. Die Grotte liegt gut 150-200m über dem Meeresspiegel, aber die Römer haben sicher auch dafür eine Lösung gehabt.
Innen sind einige Mauerreste zu sehen, die einzelne Bereiche abgetrennt haben. Besonders groß war das Ganze aber nicht.
Ab hier geht die Treppe heftig in die Tiefe. Ich bin auf dem Weg zu einer Architektur-Ikone. Wenn ich schon hier bin, will ich wenigstens einen Blick aus der Ferne auf die Villa Malaparte werfen.
Curzio Malaparte hat diese Landzunge damals vom Staat gekauft, wohl wissend, dass sie nicht bebaut werden darf. Seine Freundschaft mit dem Außenminister machte das Unmögliche möglich. Adalberto Libera hat diese Villa, die von 1938 bis 40 gebaut wurde, nach den Entwürfen Malapartes ausgeführt. Es gibt einen informativen Artikel bei Wiki dazu. Von dem Film und dem Bildband hatte ich bisher noch nichts gehör Kurios ist der Streit um das Haus nach dem Tod des Schriftstellers, der es der Volksrepublik China hinterlassen hatte. In der DDR erschien damals das Buch "Unter der Haut" von M., das mich damals sehr beeindruckt hat. Es schildert seine Erlebnisse als Kriegsreporter, wenn ich mich richtig erinnere.
Ich bin vom rechten Weg abgekommen und auf einem kleinen Trampelpfad bis an ein Tor gekommen, der Blick war nicht besser.
Von hier aus ging der Weg immer an der Küste entlang bis zu den Faraglioni, den Klippen.
Der Weg führt immer in einer Höhe von 100 bis 150m über dem Meer an der Küste entlang. Mir fallen spontan mindestens zwei Personen ein, die an dieser Wanderung nicht die echte Freude gehabt hätten.
Heute früh ging es als erstes zur Via Krupp. Friedrich Alfred Krupp finanzierte den größten Teil des Serpentinenweges aus eigener Tasche, weil er einen bequemen Zugang zu seinem bevorzugten Strand wollte. Von 1900 bis 1902 wurde der Weg angelegt.
Das Foto entstand durch das Tor, die Straße wurde bis 2008 saniert. Leider lösten sich kurze Zeit später wieder Steine aus der Felswand und die Straße ist bis auf Weiteres gesperrt.
Das Foto entstand durch das Tor, die Straße wurde bis 2008 saniert. Leider lösten sich kurze Zeit später wieder Steine aus der Felswand und die Straße ist bis auf Weiteres gesperrt.
Direkt daneben ist allerdings auch ein wunderbarer kleiner Park, die Gärten des Augustus.
Die Anlage bietet einen fantastischen Ausblick auf die Südküste der Insel und auch auf die
Faraglioni in der Morgensonne und
die Via Krupp. Die Straße ist knapp 1,4 km lang und nur 3m breit und nur für Fußgänger geöffnet, wenn sie denn geöffnet ist.
In Anacapri gab es ein volles Programm: Die Kirche San Michele ist, wie der Name schon sagt, dem Erzengel Michael geweiht. Das Besondere ist hier der Fußboden, der komplett aus Majolikafliesen besteht.
Der Ort ist sehr schön angelegt, die kleinen Straßen sind zu schmal für Autos und man kann herrlich spazieren. Ich mache mich auf den Weg zu einer Römervilla, die auf dem westlichen Ende Capris liegt.
Die Insel ist nicht groß und natürlich habe ich andauernd herrliche Blicke auf das Meer.
Die Villa Damecuta gehört zu den 12 Villen des Tiberius, wenn ich das richtig verstanden habe. Von hier aus hat man die Insel Ischia im Blick. Auch hier sind nur noch die Grundmauern vorhanden. Der größte Teil der Villa diente Repräsentationszwecken, nur ein kleiner Teil waren tatsächlich Wohnräume. Teile der Villa wurden im Mittelalter zerstört, als mit den Steinen eine Wachturm errichtet wurde.
Die Grotta Azzura, die Blaue Grotte, läßt Dampf ab und niemanden hinein. Der Wasserstand ist so hoch, dass man nicht hinein gelangen kann. Durch den Wasserdruck der anbrandenden Wellen entweicht die Luft wie bei einem Pfeifkessel.
Zurück in Anacapri. Eine der Kuriositäten ist die Casa Rossa. Erbaut hat sie ein Offizier aus New Orleans, der sich nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs hier niederließ. Heute beherbergt sie eine Galerie.
Er hat sich ganz sicher eines der schönsten Häuser hier bauen lassen, einen wunderbaren Garten angelegt und einen der spektakulärsten Blicke auf Capri genießen können. Kein Wunder, das Malaparte bei seinem Besuch 1936 seine Liebe zu dieser Insel entdeckte.
Diesen Blick hat man auf den Hafen und den Ort Capri vom Ende des Laubenganges. Scheint ein sehr interessanter Mann gewesen zu sein. Bis zu seinem Tode 1946 verband ihn eine mehr als 30jährige Freundschaft mit Prinzessin Viktoria (von Schweden?). Direkt neben der Villa ist das Haus des schwedischen Honorarkonsuls. Mindestens eines seiner Bücher ist auch auf Deutsch erschienen, es lag im Museumsshop aus.
Die Lösung des letzten Rätsels wäre "Alice im Wunderland" gewesen, der Löwe erinnerte mich an die Grinsekatze. Ich habe gerade den Trailer der Verfilmung von Tim Burton gesehen, deshalb war es gegenwärtig. Aber der Drache Fuchur (?) ist auch nicht schlecht, Schwesterherz. Du hast auch was gewonnen. Was, das sage ich Dir beim nächsten Skype.
Die Anlage bietet einen fantastischen Ausblick auf die Südküste der Insel und auch auf die
Faraglioni in der Morgensonne und
die Via Krupp. Die Straße ist knapp 1,4 km lang und nur 3m breit und nur für Fußgänger geöffnet, wenn sie denn geöffnet ist.
Anacapri ist ein wenig wie Anticapri - die Geschäfte sind bezahlbar, der Ort ist eine richtige normale Kleinstadt, natürlich auch mit einer ausgebauten touristischen Infrastruktur. Der Ort liegt noch einmal 140 m höher als Capri und die Straße mit dem kleinen Bus zu fahren ist ein ganz eigenes Erlebnis.
In Anacapri gab es ein volles Programm: Die Kirche San Michele ist, wie der Name schon sagt, dem Erzengel Michael geweiht. Das Besondere ist hier der Fußboden, der komplett aus Majolikafliesen besteht.
Die Fliesen wurden 1761 von einem Künstler aus Napoli angefertigt und zeigen das irdische Paradies mit jeder Menge Getier, dem Baum der Erkenntnis und den Erzengel, der gerade Adam und Eva nach ihrer Obstpause aus dem Paradies vertreibt. Die Ziege im Vordergrund steht übrigens auf Capri. Leider ist das Foto mies.
Der Ort ist sehr schön angelegt, die kleinen Straßen sind zu schmal für Autos und man kann herrlich spazieren. Ich mache mich auf den Weg zu einer Römervilla, die auf dem westlichen Ende Capris liegt.
Die Insel ist nicht groß und natürlich habe ich andauernd herrliche Blicke auf das Meer.
Die Villa Damecuta gehört zu den 12 Villen des Tiberius, wenn ich das richtig verstanden habe. Von hier aus hat man die Insel Ischia im Blick. Auch hier sind nur noch die Grundmauern vorhanden. Der größte Teil der Villa diente Repräsentationszwecken, nur ein kleiner Teil waren tatsächlich Wohnräume. Teile der Villa wurden im Mittelalter zerstört, als mit den Steinen eine Wachturm errichtet wurde.
Entlang der gesamten Westküste gibt es kleine Forts und Befestigungen, die durch eine tollen Wanderweg verbunden sind. Leider fehlt mir dafür heute die Zeit. Ich steige hinab zur berühmtesten Grotte überhaupt:
Die Grotta Azzura, die Blaue Grotte, läßt Dampf ab und niemanden hinein. Der Wasserstand ist so hoch, dass man nicht hinein gelangen kann. Durch den Wasserdruck der anbrandenden Wellen entweicht die Luft wie bei einem Pfeifkessel.
Zurück in Anacapri. Eine der Kuriositäten ist die Casa Rossa. Erbaut hat sie ein Offizier aus New Orleans, der sich nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs hier niederließ. Heute beherbergt sie eine Galerie.
Ein weiterer illustrer Einwohner Anacapris war der schwedische Arzt und Schriftsteller Axel Munthe. Der hat nicht nur auf Capri gewirkt und dabei die Einwohner stets kostenlos behandelt, sondern auch in Napoli und Rom praktiziert.
Er hat sich ganz sicher eines der schönsten Häuser hier bauen lassen, einen wunderbaren Garten angelegt und einen der spektakulärsten Blicke auf Capri genießen können. Kein Wunder, das Malaparte bei seinem Besuch 1936 seine Liebe zu dieser Insel entdeckte.
Diesen Blick hat man auf den Hafen und den Ort Capri vom Ende des Laubenganges. Scheint ein sehr interessanter Mann gewesen zu sein. Bis zu seinem Tode 1946 verband ihn eine mehr als 30jährige Freundschaft mit Prinzessin Viktoria (von Schweden?). Direkt neben der Villa ist das Haus des schwedischen Honorarkonsuls. Mindestens eines seiner Bücher ist auch auf Deutsch erschienen, es lag im Museumsshop aus.
Die Lösung des letzten Rätsels wäre "Alice im Wunderland" gewesen, der Löwe erinnerte mich an die Grinsekatze. Ich habe gerade den Trailer der Verfilmung von Tim Burton gesehen, deshalb war es gegenwärtig. Aber der Drache Fuchur (?) ist auch nicht schlecht, Schwesterherz. Du hast auch was gewonnen. Was, das sage ich Dir beim nächsten Skype.
Die heutige Frage hat was mit dem obigen Foto zu tun. Welches Buch/ welcher Film ist hier dargestellt? Es gibt mehrere Antworten, mir fallen zwei dazu ein.
In zwei Tagen melde ich mich von Ischia. Leider gibt es außerhalb der Saison keine Direktverbindung zwischen den Inseln, so dass ich erst nach Napoli fahre und dann nach Ischia. Dafür hatte ich die Insel fast für mich allein und habe nur 20% des Zimmerlistenpreises gezahlt.
Bis übermorgen! Thomas
4 Kommentare:
Hallo Thomas, heute haben wir
deinen tollen Bericht über Capri gelesen und waren sehr begeistert, dass du da noch mal hin möchtest können wir uns gut vorstellen.
Es sind traumhafte Fotos die du in deinem Bericht zeigst. Wir freuen uns schon auf deine Erzählungen wenn du wieder zu Hause bist. Viel Spaß weiterhin und noch schöne Erlebnisse. M.u.H.
Lieber Thomas, du hast recht, die Bilder sind traumhaft schön ,und ich habe zu meinem Mann spontan gesagt:" Da müssen wir hin."
Aber deine Infomationen sind genauso spannend und interessant und bieten viele Anregungen zum Nachlesen. Ich hoffe ( für mich), du ziehst das nicht alles "aus dem Hut", sondern recharchierst auch oder erhälst vor Ort Informationen, unwahrscheinlich toll , auch wenn du nachliest!
Um mal wieder eine blöden Beitrag zu leisten,es fehlen natürlich "Die Caprifischer". Leider habe ich keine rote Sonne im Meer versinken gesehen, das hat wohl Wetter nicht hergegeben?!Nein ,diese Bilder und die Landschaft sind faszinierend, toll.
Da ich in der der Kategorie " Film" leider eine Null bin,tippe ich deinem Blick nach zu urteilen, wenn man ihn denn erkennen könnte, auf einen Krimi oder Thriller,das Paar hinter dir wird beobachtet!!
Thomas, du bist der "Sonnenschein "in unseren trüben Tagen,wandere gemütlich weiter.
Liebe Grüße Uta
Lieber Thomas,
nun habe ich endlich mal in Ruhe nachlesen und die wunderschönen Bilder der letzten Tage noch mal richtig auf mich wirken lassen können. Sie sind einfach fantastisch anzusehen und interessant ist natürlich sowieso immer, was du dazu schreibst. Du bist wirklich der absolute Sonnenschein in unseren trüben Tagen, da hat die liebe Uta Recht!
Nächste Woche beginnt die Anmeldezeit, da werde ich hinterher hinken mit dem Lesen und Schreiben und entschuldige mich schon mal vorab für meine „Abwesenheit“.
Rätseltechnisch sind meine besten Tage auch vorbei. Zu „obigem Bild“ fällt mir spontan nämlich nur „Men in black“ ein, zumal du trotz Sonnenbrille schaust, als wärst du gerade geblitzdingst worden. ;-) Obwohl, na ja, es fehlen natürlich die Anzüge und auf dem Schiff waren die wohl auch nicht unterwegs.
Egal, schön ist es trotzdem, dich auf diese Weise mal „wieder zu sehen“.
Sei geknuddelt und gegrüßt von Petra
... auch ich melde mich mal wieder und nutze die Chance ein (einfaches weil variables) "Rätsel" zu lösen: der zweite hier noch nicht erwähnte Film könnte "Matrix" sein!
Und ich stimme Uta uneingeschränkt zu, aus deinem Bericht, den stimmungsvollen Bildern "schwappt" deutlich das "Caprifischer"-Gefühl rüber!
Ansonsten kommt für mich immer mal wieder das Gefühl: bei dem Namen war doch was, da hast du doch mal was gelesen/gesehen - bin ja inzw. ein Geschichtslehrling geworden - und dann kommen deine Erläuterungen und Fakten. Geht mir auch mit Ischia so - was war da bloß ...
Imi
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