Gestern bin ich zur Bergetappe aufgebrochen und nach Erice auf den gleichnamigen Berg gestiegen. Der Regen war etwas unschlüssig, versuchte es aber immer wieder. Dazu kam vom Meer ein heftiger Wind mit stürmischen Böen, die mich auf der Serpentinenstraße mal von vorn und mal von hinten erwischten.
Wenigstens entschädigten die Landschaft und der nicht vorhandene Verkehr. Klar: wer fährt schon in die Wolken, wenn er nicht muss.
Der Wind wurde zeitweilig so heftig, dass er mich fast über den Straßenrand geweht hätte. Gerade im Gebirge keine schöne Vorstellung. Bestenfalls hätte ich mit dem Weg von vorne beginnen müssen. Das Regencape wurde zum Spinnaker und musste im Rucksack verstaut werden. Für alle Nicht-Segler: das ist das bunte, große Vorsegel wenn der Wind von hinten kommt.
Ab einer Höhe von 500m kam ich in die Wolken. Schön, dass meine Wanderkleidung mit grau-schwarz sich so gut anpasst. Eigentlich war ich nicht mehr zu sehen.
Bevor es mit einer scharfen Rechtskurve in die Stadt geht, steht auf einem Vorsprung ein Hotel neben der Bergstation der Seilbahn, die natürlich im Februar nicht in Betrieb ist. Hier riss die Wolkendecke noch einmal kurz auf und ich konnte auf Trapani hinunter sehen.
Hier kann man die Form der Sichel auch gut erkennen. Die Altstadt ist eigentlich nur der vorderste Bereich.
Keine 2min später war davon nichts mehr zu sehen. Ich haderte mit mir eigentlich schon auf dem Weg nach oben. Da wandert man drei Stunden bergauf um dann in den Wolken zu stehen und am nächsten Tag wieder im Regen abzusteigen. Die Woche, da sind sich die Meteorologen sicher, wird es durchgängig regnen. Gerade jetzt regnet es wieder seit 3 Stunden ohne Unterbrechung.
Im Ort ist kein Mensch unterwegs. Ich muss noch einmal raus, schließlich ist Erice berühmt für das Marzipan. Viel mehr, als mir den Magen mit dem süßen und überaus leckeren Zeug zu füllen, schaffe ich dann auch nicht. Das Marzipan ist nicht so süß und etwas gröber und wirklich einen verkorksten Magen wert.
Am nächsten Morgen strahlt die Sonne. Ich habe die Fotos vom Nachmittag mit denen von heute früh zusammengestellt:
Leider habe ich keine Aussicht auf ein Quartier auf der Strecke. Die Bestätigung für ein reserviertes Zimmer bleibt aus und als ich dort anrufe, erfahre ich, dass man in den Ferien ist. Per Internet lassen sich aber Zimmer reservieren. Die Chefin des Hotels kann mir auch nicht weiter helfen. Sie kennt auf der Strecke keine Unterkünfte, die in dieser Jahreszeit geöffnet haben. Also fahre ich Bus.
Vorher kann ich noch eine Runde durch den Ort gehen und mir ansehen, warum Erice so beliebt ist.
Die Sicht ist leider nicht ganz so gut, aber auch so ist die Aussicht fantastisch.
Hier hinunter wäre meine heutige Wanderung gegangen. Hätte, wäre, könnte, ...
Der Blick geht hier direkt nach Norden. Leider führt entlang der Küste wieder nur eine Schnellstraße parallel zur Autobahn. Im Innland sind die Hotels sowieso nur spärlich gesät und die haben auch noch Winterpause.
Bereits im Bus fängt es wieder an zu regnen. Ich bin auch mit dem Internet heute nicht weiter gekommen und kann keine vernünftige Möglichkeit finden, Palermo zu Fuß zu erreichen. Ich habe kurzen Prozess gemacht und bin ab morgen dort einquartiert, um 14 Uhr geht mein Bus.
Der Ort Castellamare del Golfo ist ein recht malerisches Fischerdorf. Die Bucht wird von einem Kastell beherrscht, das arabisch-normannisch-stauferisch ist, (Geschichtslehrer und -kenner mögen mir verzeihen, es ist schon nach Mitternacht) und heute Museen und die Touristeninformation beherbergt. An einem Nachmittag hat man alles gesehen, was man zu Fuß erreichen kann.
Der Blick geht hier direkt nach Norden. Leider führt entlang der Küste wieder nur eine Schnellstraße parallel zur Autobahn. Im Innland sind die Hotels sowieso nur spärlich gesät und die haben auch noch Winterpause.
Übrigens habe ich heute morgen noch einmal die Dame aus dem Hotel getroffen, aller guten Dinge sind drei. Sie hatte mir beim Buchhändler eine Abhandlung von einem Samuel Butler gezeigt und erzählt, dass damals (vor mehr als 100 Jahren) eine Frau in Erice behauptete, dass sie die Odyssee geschrieben habe. Darüber gibt es ganze Bücher und in Erice wenigstens ein B&B Odysseus.
Noch ein Blick auf den Ort, den ich ganz sicher nicht zum letzten Mal besucht habe, wie diese ganze Ecke Siziliens.
Noch ein Blick auf den Ort, den ich ganz sicher nicht zum letzten Mal besucht habe, wie diese ganze Ecke Siziliens.
Bereits im Bus fängt es wieder an zu regnen. Ich bin auch mit dem Internet heute nicht weiter gekommen und kann keine vernünftige Möglichkeit finden, Palermo zu Fuß zu erreichen. Ich habe kurzen Prozess gemacht und bin ab morgen dort einquartiert, um 14 Uhr geht mein Bus.
Der Ort Castellamare del Golfo ist ein recht malerisches Fischerdorf. Die Bucht wird von einem Kastell beherrscht, das arabisch-normannisch-stauferisch ist, (Geschichtslehrer und -kenner mögen mir verzeihen, es ist schon nach Mitternacht) und heute Museen und die Touristeninformation beherbergt. An einem Nachmittag hat man alles gesehen, was man zu Fuß erreichen kann.
Ich bin sehr überrascht und freue mich riesig, eine neue Leserin begrüßen zu können: Frau Gutezeit, meine ehemalige Französischlehrerin: Bienvenue Madame, je suis heureux!
Mein heutiges Rätsel ist ganz einfach:
Was ist das?
Auflösung am Sonntag aus Palermo.
Gute Nacht! Thomas
P.S. Ich hatte heute in Trapani noch eine Stunde Zeit und die Kirche war geöffnet. Ich konnte mir also die Misteri ansehen, die in einer feierlichen Prozession am Karfreitag durch die Stadt getragen werden. Jede Zunft oder Berufsgruppe (Rathausangestellte bilden ja wohl keine Zünfte) hat die Verantwortung für eine der Gruppen.
P.S. Ich hatte heute in Trapani noch eine Stunde Zeit und die Kirche war geöffnet. Ich konnte mir also die Misteri ansehen, die in einer feierlichen Prozession am Karfreitag durch die Stadt getragen werden. Jede Zunft oder Berufsgruppe (Rathausangestellte bilden ja wohl keine Zünfte) hat die Verantwortung für eine der Gruppen.
Ich habe zwei Seiten gefunden, die etwas weiterführend über die Prozession berichten:http://www.bongusto.de/magazin/reise-und-region/italien-trapani-39242#id1
Die zweite Seite ist zwar auf italienisch aber das Menue ist einfach zu verstehen. Wenn Ihr links am Rand auf I gruppi klickt, erscheint eine Übersicht über alle 20 Figurengruppen mit Fotos, die sich vergrößern lassen. Könnt Ihr Euch ja für Ostern aufheben.
2 Kommentare:
Hallo Thomas,
Trotz des Regens, Du bist zu beneiden!
Herrliche Landschaft und auch wieder Sonne, interessante Städte und Dörfer, das Meer. Dazu noch leckeres Marzipan! Was willst Du mehr.
Wie sehr sehnen wir uns in unserer Winterlandschaft nach Sonne und Frühling!!!! Und heute schon wieder Schnee und damit Schnee fegen-schieben-schippen und Sand streuen.
Neid-Neid-Neid!
Weiter guten Weg
Pa
Hallo Thomas, dein Vater war früher mit Schneeschippen fertig oder hat weniger Fläche.Ich habe es auch satt, mir schmerzen alle Glieder. Ja, da wird man wirklich neidisch und dann noch diese wunderbare Landschaft.Schade,dass du etwas widriges Wetter hattest und nach Palermo fahren musst,hoffentlich "verpassen" WIR da nichts!
Ich habe schon heute nacht gesehen, dass du fleißig warst, meine Müdigkeit war dann zu groß,gleich zu antworten.Aber ich wußte, dir geht es gut.
Nun sind wir auf Palermo gespannt und dann Sizilien adé!
Ineressante Tage(?) in Palermo und liebe Grüße Uta
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