Dienstag, 23. Februar 2010

Salerno - Amalfi - Positano - Sorrento

Verzeiht, ich habe bei der Buchung der Hotels geschlampt und das Internet vergessen. Dafür gibt es heute den längsten Post bisher. In den letzten fünf Tagen habe ich etwa 400 Fotos gemacht, allein beim Wandern nach Amalfi waren es 170. Es fällt mir schwer, daraus eine Auswahl zu treffen also zeige ich Euch alle. Nein, nein, aber über 40 sind es dann doch noch:


Am Samstag wurde ich wie so oft in den letzten Tagen vom Regen geweckt. Als ich um 11 das Hotel verließ, hatte ich meine volle Regenmontur an. Nur 10 min später sah der Himmel makellos blau aus. Der Weg von Cava de' Tirreni führt auf kurvenreicher Straße zum Meer nach Salerno. Auf der ganzen Strecke gibt es einen echten Fußweg neben der Straße und bereits jede Menge große Läden für Keramiken, die in den nächsten Tagen überall gemeinsam mit Limonen die Verkaufsschlager sind.


In Vietri sul Mare ereichte ich das Meer, hier steht auch der obere Keramikshop. Bei dem Geländer hier hat wohl Gaudì Pate gestanden.



Salerno empfängt mich erst einmal mit dem Containerhafen und einer wilden Straßenkonstruktion, die hier mehr zu ahnen als zu sehen ist. Mein Hotel ist am anderen Ende der Altstadt, ein riesiger Neubau direkt an der Promenade. Am Abend, als ich aus der Stadt zurück komme, sind einige Hundert Menschen in der Hotelhalle und davor: Vincenzo De Luca hat einen Wahlkampfauftritt. Wenn ich das richtig verstehe, ist er ein parteiloser Kandidat.


Trockenen Fußes bis nach Salerno gekommen und auch die Stadt und den Dom besucht, fängt es abends wieder an zu nieseln.

Hoch über der Stadt trohnt ein beeindruckendes Kastell, mir fehlt die Zeit und der Elan, bis dort oben zu steigen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist Salerno auch der Sitz der ältesten Universität Europas.

Der Dom ist bereits aus romanischer Zeit, nachher dann im Innern barock gestaltet worden.


Einzelne Elemente hat man bei wieder sichtbar gemacht, ich schätze, das geschah bei einer späteren Restaurierung.



Von den Mosaiken der Wand sind leider nur noch Reste übrig, die Fresken in den Apsiden sind beeindruckend.


Besonders schön sind die Böden und der Altar, sowie eine Kanzel, die ebenfalls mit Mosaiken verziert sind.


Der Löwe im ersten Bild sitzt neben der Eingangstür des Domes.
Darauf hatte ich gehofft: Sonntag, strahlender Sonnenschein und ich gehe die Amalfitana, die Küstenstraße, nach Amalfi. Hier in Salerno wird promeniert, gejoggt, geradelt oder einfach in der Sonne gesessen.


Der Herr verziert die gesamte Mauer seines Keramikgeschäftes mit Fischen. Er hat klein angefangen und bisher knapp die Hälfte geschafft.


Die Straße windet sich in nicht enden wollenden Kurven in einer Höhe von 100 bis 200m über dem Meeresspiegel entlang der Felsenküste. Lediglich in den Orten ist die Straße wieder auf Meeresniveau. Die Ausblicke sind spektakulär. Ich war bescheuert, als ich mir gedacht habe, am Sonntag würde es sich hier entspannt wandern.

Es ist SONNTAG und die SONNE scheint: Jeder Radfahrer, jeder Motorradfahrer und jeder Autobesitzer in Kampanien hatte beim Frühstück die gleiche Idee. Heute mache ich einen Ausflug! Die drei Gruppen stellen etwa den jeweils gleichen Teil des Verkehrs.

Dabei sind die Motorradfahrer unterwegs als hätten sie einen Schutzengel auf dem Sozius. Bei einigen Fahrmanövern sehe ich es schon krachen,, irgendwie schaffen sie es dann doch noch. Klar, wenn man mit so einem Monster unterwegs ist und die Straße nur 30 km/h erlaubt, überholt man auch mal in Kurven. Ein Freund von mir sagte da mal:"Die sehe ich alle wieder.". Der Mann ist Chirurg.

An manchen Stellen ist nur ein Tor am Straßenrand zu sehen. Erst wenn man dort ist, erkennt man das da ein Hotel oder Restaurant am Steilhang klebt.


Im Abstand von einigen Kilometern reihen sich die Orte auf. In jeder Bucht, in der man anlanden konnte, entstand eine Siedlung.


Auch wenn es hier so aussieht, als wäre nichts los auf der Straße; der Eindruck täuscht. Erst gegen Mittag, als alle beim Essen saßen, ging es etwas entspannter zu.


Die gesamte Küstenstraße ist mit diesen Keramiktafeln markiert. Im Abstand von 100m ist eine solche Markierung angebracht.









Ich kann nicht anders: hinter jeder Kurve wird der Fotoapparat wieder in Anschlag gebracht. Wie gesagt 170 Bilder.



Wie auch am Gardasee sind hier die Zitronen jeweils durch Netze abgedeckt. Zitronen wachsen hier auf Terrassen, deren Anlage und Bearbeitung extrem schwierig sein müssen. Nicht nur runter bis ans Meer sondern auch weit hoch wurden diese Terrassen angelegt.


Ich erreiche Amalfi als die ersten Tropfen fallen. Nach einem kurzen Schauer beruhigt sich das Wetter wieder und ich kann die Stadt besichtigen.


Der Dom wird um 17 Uhr geöffnet und eine Busladung Japaner und ein italienischer Jugendlicher stürmen das Haus.


Die Tür ist aus dem frühen 11. Jahrhundert und stammt aus Konstantinopel.


Ein Blick von der Hafenmole auf die Stadt in der blauen Stunde.


Gestern wurde ich um sieben vom Regen geweckt, der bis 15 Uhr keine Schwäche zeigte. Ich habe keine Lust auf fast 20 km Straße im Regen und sattle den Bus. Seume ist hier auch zu Pferde unterwegs gewesen, genauer gesagt war er von Napoli bis Paestum unterwegs. Ich muss von der Bushaltestelle in Positano noch einen Kilometer laufen und habe keine Regenhose an. Nach 300m sind die Hosenbeine klatschnass. Ich laufe an der Straße Via Boscariello vorbei, in der mein Hotel liegt. Erst im zweiten Anlauf realisiere ich, dass die kleine Treppe die Straße ist.


Ich lasse mich vom Regen die Stufen runterspülen bis vor die Tür des Hotels. Hier hat/hätte man einen fantastischen Ausblick. Heute gibt es mal einen Blick ins Badezimmer:


Wann hat man es schon mal, dass man beim Duschen aufs Meer schauen kann?!


Und dabei DAS sieht?! Den gleichen Ausblick gab es natürlich auch aus dem Frühstücksraum heute morgen.


Vom Hotel bis zum Strand in Positano hinter der Kirche sind es 555 Stufen, ich hab's gezählt. Der Ort ist durch tiefe Einschnitte nicht so ganz einfach zu erlaufen aber eigentlich schöner und ruhiger als Amalfi. Ich esse am Strand ein spätes Mittag (15.00 Uhr) und kaufe Orangen zum Abendbrot.


Heute morgen geht es auf der Küstenstraße weiter nach Westen bis San Pietro. Es sieht finster aus, hält sich aber wacker. Es ist viel weniger Verkehr als am Sonntag, keine Radler und nicht ein Motorrad sind unterwegs.


Die Insel am linken Bildrand sind eigentlich drei Inseln: Die Hähne heißen sie. Die Wolken schieben sich übers Meer bis an die Berge und dann bleiben sie da hängen.


Auf diesem Teil der Strecke gibt es kaum Siedlungen, die Küste ist wirklich wunderschön und wenn ich mir nicht fest vorgenommen hätte, mit dem leidigen Müll nicht noch einmal anzufangen...


Auf der anderen Seite der Berge scheint die Sonne und Sorrento ist schnell erreicht. Sorrent liegt nicht direkt am Meer sondern einige Meter darüber. Die Altstadt ist überschaubar.

Es gibt verschiedene Touren, die man machen kann: eine Handwerker- eine Künstlertour sind in der Stadt ausgeschildert. In der Stadt gibt es eine große Anzahl Hotels aller Preisklassen, wobei die mit mehr als drei Sternen einen beachtlichen Anteil haben.


An der Kathedrale ist eine Plakette (rechts vom Eingang) zur Erinnerung an Torquato Tasso angebracht und einige wenige Meter weiter steht


ein Denkmal für ihn. Ich kannte Ihn bisher nur als Titelheld bei Goethe. Die reale Person ist hier 1544 geboren worden und war nicht nur edler Abstammung sondern veröffentlichte als Dichter
Werke, von denen eines auch auf deutsch erschienen ist:" Das befreite Jerusalem".

So, es reicht für heute. Ich gehe jetzt hier neben meinem Hotel ein Eis essen und hole mir dann meinen Fahrschein für morgen.


Morgen geht es mit dem Schiff für zwei Tage nach Capri.
Roman, sei herzlich willkommen geheißen, jetzt auch ganz offiziell! Ich freue mich darüber, dass Du mitliest.
Enigma muss ich enttäuschen: bei Bacardi und Kirschsaft klingeln die Eiswürfel nur ganz schwach. Ich bitte um Auflösung. Meine Rätsel werden ja auch immer spätestens nach drei Tagen aufgelöst. Ich bin gespannt.
Die Frage für heute: Welches Buch ist mir spontan bei dem ersten heutigen Foto eingefallen?
Übermorgen gibt es die Bilder von Capri, bis dahin seid gegrüßt! Thomas

8 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Wow, was für tolle Bilder! Auch wenn es bei uns nun langsam aufwärts geht mit den Temperaturen, solche Bilder lassen mich in Schwärmen kommen. Wie schön für Dich, mein Bruderherz, dass Du das alles genießen kannst und wir teilhaben dürfen. Zum Rätsel: "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende - keine Ahnung, ob Du das gelesen hast und momentan fällt mir auch der Name des Drachen nicht ein. Ich muss jetzt noch meinen hausfraulichen Verpflichtungen nachgehen und dann bette ich mich zur Ruhe - leider nicht mit Blick aufs Meer...GuK Dein Schwesterlein

Uta hat gesagt…

Lieber Thomas, ich hatte schon Entzugserscheinungen, wie soll das erst werden,wenn du wieder in der alten "Tretmühle " bist?
Schade,dass du nicht alle Bilder veröffentlicht hast, ich kann mich gar nicht sattsehen, wirklich tolle Aus- und Einblicke!
Was hast du eigentlich für einen Fotoapparat? Du allein kannst ja nich die wunderschönen Bilder machen! Nein, lies darüber hinweg und andere auch, die meinen "Humor " nicht kennen. Ich glaube, es gibt schon versteckte Kritik an meinen Beiträgen, ich muss mich mehr "disziplinieren".
Deshalb weiterhin spektalukäre Aussichten,bequeme, wenig gefährliche Wanderwege und interessante Bauten- was ist eigentlich das zweite Foto deines Posts für ein Gebäude?-.Das erste ist ein zahnloser Dinosaurier, ein Exemplar aus meiner momentanen zweiten Welt, in der ich lebe, morgen sind es Ritter und Piraten,letzteren begegnest du hoffentlich nicht auf deinen Überfahrten-aber du hast ja kein Gold und keine Diamanten bei dir- aber noch zahlreiche Bilder, die wir nicht kennen, also pass auf!
Liebe Grüße Uta

Uta hat gesagt…

nach nochmaliger Durchsicht ist es ein Langhals und Pflanzenfresser bei so vielen Zitronen!
Gute Nacht Uta

thmsgrf hat gesagt…

Liebe Uta, ich fotografiere mit einer Olympus* 1030sw, *dazwischen muss ein Sonderzeichen, ein griechische Buchstabe. Die Kamera ist wasserdicht und stoßfest, also bestens geeignet für Regen in den Bergen. Leider hat sie keinen wirklichen Zoom, geht ja nicht bei wasserdichtem Gehäuse, aber die Nahaufnahmen sind mit dem Makro entstanden, eine tolle Funktion. Das Gebäude ist ein Ausstellungs- und Verkaufshaus für Keramiken, davon gab es viele entlang der Route, keines war so außergewöhnlich wie dieses. Das Tier ist ein Löwe, vom Zahn der Zeit heftig benagt. Das war ja auch nicht die Frage! Ich bin ein wenig verschnupft und deshalb noch wach, bis morgen! Thomas

Uta hat gesagt…

Lieber Thomas, ich bin nicht verschnupft aber sauer, es schneit schon wieder!!! Ich hoffe nur ,dass der Schnee nicht liegen bleibt.Ich habe die Frage schon richtig gelesen, aber das ist meine Art die Fragen zu beantworten, wenn ich ich es nicht weiß!
Vielen Dank für deine Information und gute Besserung! Uta

Unknown hat gesagt…

Sorry, bin noch da, schaffe momentan nicht zu lesen und zu schreiben. Am WE bestimmt.
LG Petra

Unknown hat gesagt…

Test! Ich versuche das hinzubekommen mit dem Google-Konto so wie Uta.

Unknown hat gesagt…

Yippi! Ich weiß jetzt, wie es geht, Roman. ;-)