Montag, 14. Dezember 2009

Franz von Assisi


Franz von Assisi im Olivenhain von San Damiano

Eigentlich wollte ich heute nach Perugia wandern. Aber dann...


Gestern war ich zum zweiten Mal beim Grab von Franziskus und ,wie schon gesagt, davon sehr beeindruckt. Als ich gestern Abend die Ergänzung zum Eintrag schrieb, taute der erst so muffelige Hotelier auf und wollte mich mit aller Macht davon überzeugen, dass der Weg nach Perugia nichts zum Wandern ist. Er schildert mir in den glühendsten Farben, welche Orte und welche Sehenswürdigkeiten in Umbrien im Umkreis von 30-40 km unbedingt zu besuchen sind. Nach einer guten halben Stunde sah er ein, dass ich dafür noch ein weiteres Jahr benötige. Er holte einen Stift und Papier und schrieb mir meinen Wanderplan für den Tag und der sah so aus: Ich folge den Spuren Franz von Assisis.




Bei Niesel und Nebel ging es durch herrliche Olivenhaine (Nic, es gibt ein neues Rätsel!) zum Konvent San Damiano.

Dieses Konvent der Klarissen ist die Wirkungsstätte der Heiligen Klara, die hier auch gestorben ist. Franziskus hat sich wohl gern hierher zurückgezogen, über die Ebene geschaut und auch Gedichte geschrieben. Der gesamte Komplex ist so erhalten, wie er bis 1260 genutzt wurde, ausgetretene Stufen und Handläufe, die von ungezählten Händen poliert wurden, dazu eine einfache Einrichtung und Ausgestaltung lassen hier am Ehesten ahnen, wie Franz von Assis und die Heilige Klara gelebt und gewirkt haben.

Der Konvent liegt einen guten Kilometer südöstlich von Assisi, weitere 3 km benötigte ich bis nach Rivotorto. Hier ist das Sanctuarium Rivotorto über einem Stall errichtet worden. Die Umgebung des ganzen Komplexes ist in diesem Jahr zur 800 Jahrfeier der Franziskaner neu gestaltet worden.
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Dieser Stall, oder die Hütte (sacro tugurio) ist nicht das Original, soll aber an dieser Stelle gestanden haben. Hier traf sich Franziskus mit seinen Gefährten um die Ordensregeln festzulegen. Der Stall ist jetzt bis zum Heiligen Abend mit einer Wand umgeben. Da ich so lange nicht warten wollte, habe ich über die Wand fotografiert.
Danach schickte mich mein Hotelier nach Spello, einem kleinen Ort, der ganz ähnlich wie Assisi an einem Berghang liegt. Da hier aber kein Heiliger gewirkt hat, kann man hier in Ruhe Urlaub machen. Die Infrastruktur dafür ist vorhanden, Assisi ist nur 11km entfernt und die Berge im Hintergrund laden zum Wandern ein.

Die Altstadt ist eng verwinkelt und ohne die Devotionalienhandlungen Assisis.

Die vorerst letzte Etappe lag dann unmittelbar am Bahnhof von Assisi. In diesem flachen Stadtteil steht die siebtgrößte Kirche der Welt Santa Maria degli Angeli. Dieses mächtige Bauwerk ist über einigen kleineren errichtet worden, die den Franziskanern seit den Anfängen gehören. Unter der Kuppel steht die kleine Kirche, deren Ausbesserung von Franziskus eigenhändig vorgenommen wurde, nachdem ihm Gott den Auftrag dazu erteilt hat. Diese Kirche war also das erste Gotteshaus der Franziskaner.


Wenn man die gewaltige Kirche darüber durchschritten hat, kann man sich in der kleinen Kirche wieder sehr gut in die Zeit von Franz von Assisi versetzen. Ihre schlichte Ausstattung und die leuchtenden Fresken bilden einen starken Kontrast zu dem Prunk, der diese Kirche umgibt.
Im Bild ganz links, etwas angeschnitten sieht man eine kleine Ecke der Sterbekapelle des Heiligen Franziskus, sie steht an der rechten Seite des Altars. Desweiteren kann man hier den Rosengarten besichtigen, in dem, nach Aussage meines Hoteliers, eine dornenlose Rose wächst. Niemand weiß, warum diese Rose keine Dornen hat, so habe ich ihn zumindest verstanden. Im Museum und im Kreuzgang war eine Sammlung von Krippen aus aller Welt ausgestellt. Aus Deutschland gab es als Beitrag eine Pyramide aus dem Erzgebirge. Ich habe für Euch das fröhlichste Exemplar fotografiert.
Nun zum heutigen Rätsel. Ich hoffe, nicht nur Nic versucht sich an der Lösung, denn eigentlich ist es ganz einfach. Die Idee dazu ist mir quasi in den Schoß gefallen. Das Foto ist ein Bilderrätsel und steht für etwas ganz anderes.

Mehr Hinweise gibt es nicht, wenn es keiner löst, gibt es Hilfe.
Morgen wird Perugia erobert, dann geht es in Richtung Rom. Die sehr nette Frau, der die Konditorei gehört, in der ich gestern den Nachmittagstee und baci di Assisi (Küsse aus Assisi) genossen habe, hat gesagt, ich soll über Silvester in der Ewigen Stadt bleiben. Sie hat vor 24 Jahren in Berlin gelebt, kennt es also nur mit der Mauer. Sie sprach ein hervorragendes Deutsch und hat mir einen Reiseführer von Rom geschenkt. Und da ich gestern gehorsam war, geht es in Rom erst am 2. Januar weiter.
Hier geht es morgen mit Perugia weiter.
Gute Nacht! Thomas




4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Lieber Thomas,
keine Ahnung, was du dir bei dem Bilderrätsel gedacht hast, aber mir fiel dabei sofort ein, dass ich in meinem persönlichen Vorweihnachtsprogramm noch den Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" zu stehen habe, den ich dieses Jahr noch schauen muss. Diese fielen dem Vater ja auch unterwegs in den Schoß und er brachte sie Aschenbrödel mit. Auch wenn du da drei schwarze Oliven am Zweig in der Hand hältst, kam mir dieses Märchen sofort in den Sinn.
Sei geknuddelt von Petra

Uta hat gesagt…

Lieber Thomas,als schwerbeschäftigte Rentnerin ist mir die arbeitende Bevölkerung tatsächlich zuvorgekommen.hallo Petra, so geht das nicht!
Bei deinem neuen Rätsel tippe ich auf den Erzengel Michael, das würde in die Weihnachtszeit passen.Da du nun voll in der christlichen Materie steckst, könnte es auch die Dreifaltigkeit sein, oder es ist etwas ganz Profanes!
Auf alle Fälle war ich überrascht, dass du schon wieder sehr interessante Bilder in den,das ? blog gestellt hast.Du läufst ja richtig zu "Hochtouren" auf,toll!
Da muss ich meinen Computer ja Tag und Nacht laufen lassen, um nichts zu verpassen.
Etwas in Eile,trotzdem liebe Grüße
Uta

cdiet004 hat gesagt…

hallo thomas, nach langer Abstinenz durch schwierige persönliche und berufliche Umstände bin ich nun wieder dabei, lese gerade den letzten Eintrag und muß mich nun vor dem weiterlesen an des Rätsels Lösung schnell beteiligen, da mir auch sofort"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"einfällt, ein Film den ich mir jedes Jahr gerne ansehe-nicht nur als Erzieherin-.Habe nun einiges nachzuholen und freue mich darauf,bis bald und wieder mit vollem Einsatz, liebe Grüße von Claudia

Unknown hat gesagt…

hmm, na toll, da liest man mal einen tag nicht mit (musste mich vom anstrengendem weihnachtsgefeiere erholen) und schon ist man raus! ganz schön viel neues zeugs! aber wie immer auch sehr interessant, auch wenn geschichte nicht immer mein stärkstes fach war (und religion hatte ich nie).
klingt jetzt blöd, aber mir sind auch zuerst aschenbrödels haselnüsse eingefallen. sonst muss ich die hilfe des autors in anspruch nehmen.

lg nic