In den beiden Tagen in Siena habe ich die Stadt ganz entspannt wiederentdeckt. An einiges konnte ich mich erinnern, anderes war (hoffentlich) wirklich neu für mich.
Schon von Weitem sieht man den Turm des Palazzo Pubblico, der mit seinen 102m die Stadt überragt. Das Gebäude beherbergt die Stadtregierung und das Stadtmuseum. Im 13. Jahrhundert war es auch der Regierungssitz des Stadtstaates Siena. Aus dieser Zeit sind neben einer Kapelle auch herrliche Säle mit Fresken erhalten.
Vom Turm kann man bei guter Sicht weit ins Land schauen oder einen Blick auf den Campo werfen, auf dem jedes Jahr im Sommer zweimal der Palio stattfindet, ein Pferderennen, bei dem drei Runden um den Platz gelaufen wird.
Die große Kirche im Hintergrund ist San Domenico. In dieser Kirche gibt es eine Kapelle der Heiligen Katharina von Siena, die hier im 14. Jahrhundert geboren und 33 Jahre später in Rom gestorben ist. In der Kapelle werden das Haupt der Heiligen und der Seidenbeutel aufbewahrt, in dem der Kopf von Rom nach Siena transportiert wurde.
Vom Turm aus habe ich auch einen ersten Blick auf den Dom, der sicher zu den schönsten Kirchen gehört.
Der Blick nach Süden - ich habe mein Haus mit einem kleinen gelben Kreuz markiert. Der ovale Bau vorn rechts ist eine offene Markthalle, die weiterhin in Betrieb ist.
Der Platz ist gesäumt von Cafés, Restaurants und Spezialitätengeschäften. In einer zweiten Ringstraße dahinter sind auch zwei Cafés der Familie Nannini, die heute von Alessandro Nannini geführt werden, Ex-Rennfahrer und der jüngere Bruder von Gianna Nannini.
Im Nordwesten gibt es eine große Festung, die heute mit einem häßlichen Wellblechbau in der Mitte als Ausstellungszentrum dient.
Der Grundriss der Festung. Das Halbrund und der linke Riegel sind alte Gebäudeteile, dazwischen steht der Blechschuppen.
Der Domkomplex besteht aus Baptisterium, Museum, Krypta und natürlich Dom, den ich mir am gestrigen Nachmittag angesehen habe. Das Baptisterium ist komplett mit herrlichen Fresken ausgestaltet. Im Zentrum steht ein Taufbecken, an dem neben Donatello auch noch andere namhafte Künstler mitgearbeitet haben.
Auf dem Weg dahin komme ich kurz hinter der Kirche San Domenico am Santuraio Santa Caterina vorbei. Das ehemalige Wohnhaus der Heiligen ist zu einem Ort des Andenkens an die Schutzheilige Italiens umgebaut worden, die ehemalige Küche ist eine Kapelle, der Gemüsegarten wurde mit einer Kirche überbaut. Die Beschreibung des Lebens der Heiligen kann man sich vor Ort anhören und führt durch die Art der Beschreibung zu einer Belustigung, die an diesem Ort nicht ganz angemessen ist. "Bereits als kleines Mädchen sprach sie bei jeder Stufe ein Ave Maria, wobei das Kind häufig über den Stufen schwebte." So die Stimme, sinngemäß wiedergegeben.
Ich habe mir bei Wiki das Leben der Frau genauer angesehen und bin dann doch beeindruckt von Geradlinigkeit und Konsequenz, mit der diese Frau ihren Lebensweg verfolgte.
Sie wurde 1999 vom Papst Johannes Paul II. zur Patronin Europas ernannt.
Sie wurde 1999 vom Papst Johannes Paul II. zur Patronin Europas ernannt.
Die ganze Stadt ist aus Backstein errichtet. Das sorgt für einen geschlossenen Eindruck im Stadtbild. Die Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Eingang zum Baptisterium, auf der halben Treppe geht es in die Krypta und am oberen Ende der Treppe dann endlich der Domplatz.
Die Fassade ist eine Wucht, viele Teile wurden in den letzten Jahrhunderten natürlich durch Kopien ersetzt. Die Originale kann man dann im Museum ganz aus der Nähe begutachten. Bei einigen der Skulpturen ist durch die Witterungseinflüsse allerdings kaum zu erkennen, was sie mal darstellten.
Ganz schön klein, der Dom, oder? Das dachten sich die Herren der Stadt auch und begannen im späten 14. Jahrhundert mit einem Neuen Dom, bei dem der bisherige als Querschiff dienen sollte. Ich stehe auf diesem Bild auf der Wand des geplanten neuen Kirchenschiffs.
Rechts die Bögen sind das, was vom neuen Dom fertig geworden ist.
Noch einmal, bei Sonnenuntergang, mache ich Station am Dom und sehe zu, wie die Fassade in den letzten Strahlen erglüht.
Der Boden des Domes gilt als der schönste Kirchenboden der Welt. Nun ja, große Teile des Bodens sind mit Pappen abgedeckt. Im Museum konnte man Zeichnungen des Bodens in aller Ruhe genießen. Mir gefallen andere Böden besser, die harmonischer und einheitlicher gestaltet sind. Hier sind es einzelne Bilder, die keinen inhaltlichen Zusammenhang haben, jedenfalls für mich keinen ersichtlichen. Interessant sind hier die Tiere, die die einzelnen Städte verkörpern. Siena wird durch die Wölfin, die Romulus und Remus säugte, verkörpert, Rom ist ein Elefant, Pisa ein Hase und im Vordergrund stellt das Einhorn Viterbo dar.
Auch innen ist der Dom schwarz-weiß gestreift, die großen Platten unter den Stühlen sind die Pappen.
Heute Morgen vor dem Dom ein Gesamtkunstwerk, man beachte Koffer und Kittel, das Kunst schafft. Der Maler steht vor der SMS-Galleria, Santa Maria delle Scale. Hier, sehe ich mir eine Ausstellung an, dazu morgen mehr und besuche dann das Archäologiemuseum. Dazu muss ich neben dem Gebäude eine steile Gasse hinunter steigen und gehe dann in die Kellerräume.
Die Wand im Hintergrund gehört zur Tour durch das Dommuseum und kann bestiegen werden, dort entstanden die Fotos.In einem Anfall von Größenwahn wollte man in Siena einen Dom bauen, der mit dem (alten) Petersdom mithalten sollte. Dann ging das Geld aus und das Ergebnis steht hier seit mehr als 600 Jahren rum.
Noch einmal, bei Sonnenuntergang, mache ich Station am Dom und sehe zu, wie die Fassade in den letzten Strahlen erglüht.
Der Boden des Domes gilt als der schönste Kirchenboden der Welt. Nun ja, große Teile des Bodens sind mit Pappen abgedeckt. Im Museum konnte man Zeichnungen des Bodens in aller Ruhe genießen. Mir gefallen andere Böden besser, die harmonischer und einheitlicher gestaltet sind. Hier sind es einzelne Bilder, die keinen inhaltlichen Zusammenhang haben, jedenfalls für mich keinen ersichtlichen. Interessant sind hier die Tiere, die die einzelnen Städte verkörpern. Siena wird durch die Wölfin, die Romulus und Remus säugte, verkörpert, Rom ist ein Elefant, Pisa ein Hase und im Vordergrund stellt das Einhorn Viterbo dar.
Auch innen ist der Dom schwarz-weiß gestreift, die großen Platten unter den Stühlen sind die Pappen.
Heute Morgen vor dem Dom ein Gesamtkunstwerk, man beachte Koffer und Kittel, das Kunst schafft. Der Maler steht vor der SMS-Galleria, Santa Maria delle Scale. Hier, sehe ich mir eine Ausstellung an, dazu morgen mehr und besuche dann das Archäologiemuseum. Dazu muss ich neben dem Gebäude eine steile Gasse hinunter steigen und gehe dann in die Kellerräume.
Das Museum ist wieder eine echte Überraschung! Diesmal nicht so sehr wegen der ausgestellten Kunstwerke, sondern die Aussstellung an sich ist sehr gelungen.
3 Kommentare:
Hallo Thomas,war den ganzen Tag in "Sachen Familie" unterwegs.Schön, deine nächtliche Überraschung.Ein wenig kenne ich Siena,ich fand es toll.Aber du hast und wirst natürlich viel mehr entdecken.Einiges ist mir tatsächlich noch bekannt.Vor allem ist mir in Erinnerung,dass wir unser Auto in der Nacht nicht mehr gefunden haben und tatsächlich mit einem Taxi den Außenring abgefahren sind und irgendwann es tatsächlich gefunden haben.Da ist dein Schlafort günstiger.
Meiner ist mir jetzt auch sehr nah, morgen schaue ich noch einmal genauer hin,was du da treibst.
Gute Nacht Uta
Danke sehr für Ihren Siena-Bericht, der mich an diesem regnerischen und windigen Sonntagmorgen in Eupen, Belgien vom "Siena-Frühling" träumen lässt...
Hallo. lieber Thomas,noch einmal zu deinen wunderbaren Rundgang in Siena. Ich habe heute meine Bilder und Prospekte von vor 10 Jahren herausgekramt und natürlich feststellen müssen, dass ich eine ganze Menge vergessen hatte.Du hast mich an diesen schönen Urlaub in den Osterferien 2000 erinnert, vielen Dank, prompt habe ich bei meinem Mittagsschläfchen von dir geträumt,du warst von deiner Reise zurück und hast ganz viel erzählt.
Ist doch toll,dass ich schon von dir träume,nimm`s nicht so tragisch!
Sicher haben sich meine Gedanken an meine Reise mit meinen Überlegungen,dass dein schönes Wanderleben sich langsam dem Ende neigt, miteinander verwoben.
Hier wird das Wetter tatsächlich von Tag zu Tag ein wenig freundlicher,da hast du hoffentlich auch nur Sonnenschein.
Bis zum nächsten Post liebe Grüße
Uta
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