Sonntag, 29. November 2009

Ravenna


Für den 1. Advent habe ich den Engel von Michelangelo aufgehoben, vom Grabmal des Heiligen Domenicus in Bologna.
Aber jetzt bin ich in Ravenna und der Himmel war heute nach 15 Tagen das ersten Mal wieder blau, wenigstens am Horizont, und die Sonne ließ sich für eine halbe Minute mal sehen und die Temperaturen stiegen auf 14 °C und… was will man mehr?
Am Freitag lief der Start in Bologna leider ziemlich mies, ich war etwas platt auf den Reifen und habe mich nicht wohl gefühlt. Unkonzentriert habe ich versucht, Bologna zu verlassen, bin dann nach 4 km doch wieder Bus gefahren und dann von Medicina weitere bis zur Locanda Solarola gegangen. Ich hatte zwar die Route geplant und auch in den nächsten Orten Hotels gebucht aber nicht für diese Nacht. Der Hotels in Castel Guelfo di Bologna sind im Wesentlichen in Herrenhäusern untergebracht, die jeweils einige Kilometer auseinander liegen. Ich hatte 5 Telefonnummern, davon blieb nur eine übrig. Der Preis lag eigentlich über meinem Budget, aber im Freien schlafen geht nicht. So saß ich also um 14 Uhr mit einem Silberkännchen Kräutertee im Ledersessel der Bibliothek und las einen Krimi. Beim Zappen durch die deutschen Programme wurde mir erst bewusst, dass an diesem Wochenende der 1.Advent ist. Das Abendessen ließ ich weitgehend ausfallen. Im März waren Carl Gustav und Silvia von Schweden anlässlich ihres Bolognabesuches hier essen. Offensichtlich hat man ihnen keine Rechnung vorgelegt und verteilt die Summe jetzt auf die Gäste.
Die Wege sind hier wieder vorwiegend kleine Straßen, nur selten muss ich auf größere ausweichen.

In dieser Gegend wird meist Obst angebaut oder Wein, endlose Reihen von Rebstöcken, die jetzt beschnitten werden.


Gestern habe ich in Lugo übernachtet, über den Ort kann ich auch nicht viel erzählen, ein großes Castello steht im Zentrum,

daneben dieses mächtige Denkmal auf dem Platz der Märtyrer und mein erstes Vier-Sterne-Hotel auf der Strecke befindet sich hier.

Albergo Ala d'Oro in Lugo




Dom zu Ravenna


Leider habe ich für Ravenna keinen weiteren Tag eingeplant.





Basilika S. Appolinare Nuovo, die ehemalige Palastkirche Theoderichs mit einer der größten Mosaikflächen aus der Antike

Auch Ravenna hat einen sehr schiefen Turm.

Glaubt mir, ich hätte Euch mit alten Kirchen, Baptisterien und Mosaiken zugepflastert, dass die Schwarte kracht.



Das Grabmal von Dante Alighieri
So ist Ravenna nun auf der Liste der Orte, wo ich noch einmal hin will. Als ich nach vier die Runde durch das Zentrum drehe, machen die Museen dicht, Im abnehmenden Licht kann ich noch ein paar Bilder machen, das wars dann aber auch schon. Ab jetzt geht es ohne Abweichungen nur noch gen Süden.
Zu zwei Fragen aus den Kommentaren:
Die Türme sind so genannte Geschlechtertürme und waren im Mittelalter das Statussymbol. Wer das größte Ansehen hatte, hatte den Längsten. Zum Wohnen waren die Flächen viel zu klein, wie man auf dem Treppenfoto sehen konnte. Aber das erste Geschoss wurde für unsichere Zeiten für Verteidigungszwecke ausgebaut.
Ich glaube, die angegebene Zeit ist google- Ortszeit, also Westküstenzeit. Das würde die Differenz von 9 Stunden erklären.


WARNUNG: Jetzt wird es NICHT weihnachtlich!


Damit die liebe Nic doch noch zu einem Asphaltbild kommt, habe ich gestern etwas Merkwürdiges am Straßenrand aufgenommen. Ich habe hier in den letzten Tagen wahrscheinlich mehr als 100 Igel gesehen, um deren Überwinterung sich niemand mehr Gedanken machen muss, aber das hier hat mich dann doch überrascht:
Das ist doch eindeutig ein Stachelschwein, oder? Gibt es die in Italien oder ist das ein irgendwo Entlaufenes gewesen?


Euch noch einen schönen Adventsabend! Thomas (19.56 Uhr)

Donnerstag, 26. November 2009

Bologna, zweite und letzte Runde


Es ist wieder viel Text geworden, aber wer heute bis zum Ende liest, bekommt was Süßes!
Da die Post nicht so schnell war wie versprochen, hatte ich noch einen Tag für Bologna. Jetzt ist der Brief und damit meine neue Kreditkarte da, ich kann weitergehen.
Also heute eine zweite Kulturrunde:


Mambo – Museo d’Arte Moderna di Bologna war meine erste Station. Hier wird vorwiegend moderne italienische Kunst gesammelt, was durchaus interessant war.

Anschließend ging es im Schnelldurchgang durch das Archäologische Museum, dessen Säle bereits um 15.00 Uhr schlossen. Das Interessanteste war in diesem Fall die Ausstellungskonzeption. Es gibt Bereiche, die sind unverändert seit 80, 90 Jahren (vorsichtig geschätzt). Da wurde alles in die Vitrinen gestopft, was zu dem Thema da war. Dann gibt es den Bereich der Ausstellung, der auch schon seine 40, 50 Jahre auf dem Buckel hat, wo mit kaum noch leserlichen, mit Schreibmaschine getippten Schildern staubtrocken Jahreszahlen illustriert werden. Im letzten Bereich, der noch in Arbeit ist, wird in den wunderbaren alten Vitrinen eine neue Präsentation vorbereitet. Ausgewählte Beispiele, mit LEDs hervorragend in Szene gesetzt, stehen für den Inhalt eines ganzen Schrankes. Denn, mal ehrlich, nach der 20. Vase, mit nackten Kriegern drauf, lässt auch mein Interesse schon etwas nach.


Gestern habe ich mir bereits die Universität angesehen, die ja zu den ältesten Italiens gehört. Bereits 1563 hat man die Legisten (Rechtsgelehrten) und Artisten (Philosophen, Mathematiker, Physiker, Mediziner) in diesem Universitätsgebäude zusammengefasst. Da staunt Ihr, was? Mathematiker sind Artisten, so stand es hier geschrieben! Dieses Gebäude besitzt einen großen Innenhof, der auf zwei Etagen von Loggien dieser Art umgeben ist. Das Außergewöhnliche ist die Dekoration. Decken und Wände sind über und über bedeckt mit Wappen der unterrichtenden Professoren und der Studenten, die aus allen Himmelsrichtungen kamen.




Hier ist auch das Anatomische Theater zu bewundern, das beim Bombenangriff vom 29. Januar 1944 fast völlig zerstört wurde. Die Kathedra des Lektors wird von einem Baldachin beschirmt, der von zwei „Gehäuteten“ von 1734 getragen wird.
Noch zwei Kirchen: San Domenico ist dem Heiligen gewidmet, der hier seit dem frühen 13. Jh. liegt.


Der Sarkophag stammt von Pisani, drei der Figuren sind von Michelangelo. Die Decke ist von Reni ausgemalt worden.


Zum Schluss noch Santo Stefano, wo ich heute erst beim Dunkelwerden ankam. Kirchen machen nämlich auch Mittagspause und öffnen dann erst wieder um 16 Uhr. Gerade um diese Zeit war das ein fantastischer Abschluss. Santo Stefano ist nicht nur eine Kirche, sondern ein Gebäudekomplex, der aus 5 Kirchen und zwei herrlichen Kreuzgängen besteht. Dieser Komplex besteht aus oder steht auf (dazu reichte mein Italienisch nicht aus) Kirchen, die teilweise auf das 4 Jh. zurückgehen. In einer gibt es eine frühe Nachbildung des Heiligen Grabes, in dem der Hl. Petronius, einer der Schutzheiligen der Stadt Bologna, begraben liegt.
Nun ist es doch wieder so viel geworden, Zeit für was anderes.
Bei so vielen Heiligen war es ja nur eine Frage der Zeit, bis ein Wunder geschieht. Und siehe da: meine Knutschkugel hat sich angemeldet und die ganze Saunatruppe mit! Drei auf einen Streich: Doris, Renate und die Sonne – ich begrüße Euch! Und Doris hat auch gleich geschrieben, das ist ja fast mehr als mein kleines Herze fassen kann; einen dicken Knutsch!
Jetzt der versprochene Nachtisch:


Ich habe heute einen jungen Künstler aus Bologna kennen gelernt, der gerade sein Kunstwerk beendet hatte und auf den Transport wartete. Dieses Werk ist aus einer Halbkugel leckerer Zartbitterschokolade entstanden, ich habe gekostet! Ursprünglich wog der Batzen mal 480 kg, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Normalerweise arbeitet Antonello Paladino (was für ein klangvoller Name!) mit Stahl und „normalen“ Materialen. Aber aus Spaß, wie er sagte (und weil es die Butter aufs Brot bringt, sage ich), hat er im Auftrag eines Chocolatiers dieses Werk geschaffen. Es hat irgendetwas mit Atlantis zu tun, daraus bin ich nicht schlau geworden.

Der bewegte Mann im schwarzen Pullover rechts im Hintergrund ist der Bildhauer. Zurzeit stellt er in Strasbourg aus.

In den nächsten drei Tagen geht es nach Ravenna, bis dahin kann ich nichts versprechen.

Gute Nacht (20.00 Uhr) Thomas

Mittwoch, 25. November 2009

Bologna, erste Runde



Heute und morgen nun also Bologna. So ändert sich die Planung. Ein Tag war geplant, daraus habe ich zwei gemacht, aus mehreren Gründen: das Wetter ist mies, das Hotel ist warm, Bologna hat eine Menge zu bieten und ich warte seit zwei Tagen auf ein Einschreiben, das mir den Rückflug nach Deutschland erspart. Hoffentlich ist es morgen da. Ich werde dann in den nächsten drei Tagen nach Ravenna laufen und mich von dort aus nur noch nach Süden bewegen. Man merkt eben doch die vier Wochen, die ich aussetzen musste. Eigentlich wollte ich um diese Zeit bereits kurz vor Bari sein.
Nun zu Bologna: Bologna ist groß, Bologna hat Geld und prachtvolle Bauwerke. Das sympathische daran ist, das es damit nicht groß angibt. Alles ist großzügig und gediegen und wirkt dabei nicht angeberisch. Und die Leute leben mit und in ihrer Geschichte.
In den kostenlosen Zeitschriften der Immobilienmakler findet man immer wieder Wohnungen von 200 bis 500 m² in einem alten Palazzo, die gerade im Angebot sind.
Der hier ist gerade fertig geworden und Büros und Wohnungen werden zum Kauf angeboten. Dass das Angebot dabei 7 Stellen hat, ist klar.
Der zentrale Platz Bolognas ist die Piazza Maggiore (schlicht: Hauptplatz). Hier eine Auswahl:


Die Basilika San Petronio wurde 1390 begonnen und bis ins 17. Jahrhundert nicht fertig. Durch ein Loch in der Decke fällt das Sonnenlicht auf ein Marmorband im Boden. Diese Sonnenuhr ist die größte in einem Gebäude und stammt von Cassini aus dem 17. Jh. Ich hätte gern gesehen wie sie funktioniert, aber an Sonne ist immer noch nicht zu denken.

Der Palazzo dei Banchi (Palast der Banken) ist eigentlich nur eine Schmuckfassade um den Platz auf dieser Seite abzuschließen, direkt dahinter stehen die Häuser der Seitengassen.

Das Rathaus ist ein gewaltiger Kasten.

Wie eine Festung steht der Teil aus dem 12. Jahrhundert in der Stadt. Die Ergänzung aus dem 15. Jahrhundert beherbergt neben dem Bügerbüro auch das Stadt- und dasMorandi-Museum. Ich wusste nicht, dass Giorgio Morandi aus Bologna stammte und auch nur hier lebte und arbeitete. Außer dem Museum kann man noch sein Atelier und Wohnhaus besichtigen. Es ist schon toll, wenn man eben noch die gemalte Aussicht aus seinem Atelierfenster gesehen hat und jetzt sieht man selbt raus. Die überaus trivialen und zum Teil richtig scheußlichen Kannen, Krüge und Vasen, die er über 40 Jahre zu seinen Stillleben arrangierte, stehen im Atelier, als käme er demnächst wieder vorbei.

Der Herr im Portal ist Papst Gregor XIII., dem wir den reformierten Kalender verdanken.
Man beachte, wo hier das Wasser sprudelt.
Neben dem Neptunbrunnen schließt an das Rathaus der Saal der Börse an, der jetzt die Stadtbibliothek beherbergt, ein echter Treffpunkt für Jung und Alt.


Das Wahrzeichen der Stadt sind Le due Torri: unschwer zu erkennen:
Die zwei Türme. Beide stehen nicht ganz gerade, der kleine neigt sich gefährlich, finde ich. „Der 97m hohe Asnelli (498 Stufen) sowie der 47 m hohe Garisenda Turm befinden sich heute unter ständiger Beobachtung.“ Zitat Broschüre des Touristeninformationsbüros. Trotzdem kann man auf den großen rauf und ich habe es getan. Das Streckentraining hat sich bezahlt gemacht, die Treppe kostet dann doch Überwindung. Zum Glück hat man in regelmäßigen Abständen Zwischendecken eingezogen.
Trotzdem stellt sich so ein gewisses „Vertigo“- Gefühl ein.
Und hier der Beweis für meine Wetterschimpferei.
Im Mittelalter hatte Bologna etwa 100 solcher Türme, wie man an diesem Modell aus dem Stadtmuseum erraten kann.

Morgen gibt es den zweiten Teil.
Nic, und alle anderen, die Adresse findest Du in „Jihlava“ am 25. September.
Schönen Abend noch, melde mich ab. Ich muss noch Hausaufgaben machen…
Thomas

Dienstag, 24. November 2009

Ferrara



Kleiner Sonnengruß von der Piste.
Obwohl ich jetzt schon in Bologna angekommen bin, gibt es den Beitrag dazu erst morgen. Nach der ersten Runde durch die Stadt – wow!
In den letzten drei Tagen gab es entlang der Strecke nicht viel Neues: an Stellen, wo man es nicht erwartet, tobt der Verkehr, an anderen ist ziemliche Ruhe. Seit 11 Tagen habe ich nicht einmal eine Ahnung, in welcher Himmelsrichtung ich unterwegs bin. Die Sonne hat total zugemacht. Es wird morgens nicht hell, es wird nur weniger dunkel.

Am Sonntag bin ich tatsächlich um 7 am Buffet erschienen. Nach Ferrara waren es 35 km und ich wollte vor dem Dunkelwerden dort sein. Da am Sonntag auf den Straßen ja sowieso weniger Verkehr ist, habe ich aus Langeweile ein neues Hobby entwickelt. Dazu gibt es dann später einmal mehr zu lesen und zu sehen. Ich habe Ferrara ohne Probleme erreicht, die letzten 7 km auf einem niegelnagelneuen Radweg entlang des Po.
Das Ferrara-Ortsschild war um kurz vor 15 Uhr passiert, das Hotel um 16.30 Uhr erreicht. Da blieb leider keine Zeit mehr für Fotos und gestern früh habe ich nur den zentralen Platz angesteuert, der gleich um die Ecke vom Hotel war. Deshalb also nur der Dom mit Campanile (der natürlich auch schief steht), die Westfassade und das Kastell. Ferrara ist übrigens die Radfahrerstadt Italiens, es ist kaum zu glauben, was hier los ist.

Altedo war mein letztes Quartier auf halber Strecke, es nieselte am Start, die Autofahrer sind offensichtlich auch alle auf die Idee gekommen, von der Schnellstraße auf die Nebenstraßen auszuweichen. Die Strecke war eintönig und nach 20 km hätte ich für die letzten 7km auf die Schnellstraße wechseln müssen, weil es über den Reno weit und breit keine andere Brücke gibt. Hinter der Brücke hat man sich dann auch nicht mehr die Mühe gemacht, die Straße noch einmal zu teilen. Ich spürte die Strecke vom Vortag auch noch deutlich und bin dann in den Bus gestiegen. Der Bus fuhr über den Fluß und plötzlich beginnt dort der schönste Radweg, den ich in Italien bisher gesehen habe, sogar mit Bänken zum Ausruhen! Natürlich zieht sich dieser Radweg bis zum Ziel hin, ich sitze aber im Bus und das ist gut so.

Die Auflösung des letzten Rätsels: Uta hat natürlich Recht; es ist eine "olle orange Frucht". Bei uns wird sie als Kaki oder Sharonfrucht verkauft, da ist sie aber noch nicht oll sondern fest und knackig. Hier bleibt sie so lange am Baum, bis sie dunkelorange und ganz weich ist. Ich wollte heute welche kaufen, ich hätte sie gar nicht transportieren können. Also ehrlich Väterchen, echte Mehlbeere. Seht Euch bloß einmal das Haus dahinter an, immerhin drei Etagen hoch. Die Früchte müssen also schon etwas größer sein!

Das heutige Rätsel ist ein wenig knifflig, entweder Ihr braucht eine Lupe, oder müsst zwischen den vergrößerten Bildern hin und her schalten. Es gibt jedenfalls 10 Unterschiede zu entdecken. (Was man alles so treibt, wenn man hungrig auf dem Bett liegt und darauf wartet, dass das Restaurant öffnet.) Wer alle zehn hat, auf eine Postkarte schreiben und an die Pinnwand damit! Ihr könnt es natürlich auch als Email schicken, wer die Adresse nicht weiß, einfach mal zurück im Blog gehen. Irgendwo ziemlich zum Anfang taucht sie dann auf. Alle, die die 10 Unterschiede finden, bekommen eine Karte von unterwegs, Wünsche können angegeben werden, aktuelle Adressen bitte dazu schreiben. Bitte nicht in den Kommentar setzen, die Auflösung gibt es am Nikolaustag.
Morgen serviere ich Euch also die Höhepunkte Bolognas. Bis dahin Euer Thomas

Samstag, 21. November 2009

Rovigo


Zu-Spät-Lese

Liebe Uta! Wie geht es Dir?, Mir geht es gut. Das Wetter könnte (natürlich!) besser sein, aber bis 15 °C sind fürs Wandern ideal, nur die Sonne und die gute Sicht fehlen so ein ganz kleines bisschen...
So sollte der heutige Post eigentlich anfangen, da ich ja nun Zwiesprache mit utamosler halte, wie es scheint. Nun hat mir aber der Imi einen Strich durch die Rechnung gemacht. Schön, Dich begrüßen zu können, alter Freund!

Adige

Aus den 21 km, die für heute geplant waren, wurden dann doch 27, weil ich einerseits die direkte Verbindungslinie wegen des Verkehrs nicht nutzen wollte und die Strecke auf kleinen, unbefahrenen Nebenstraßen im Zickzack über die ss16 gelegt habe. Andererseits habe ich ein Hotel gesucht, das bereits hinter Rovigo liegt, um den Weg nach Ferrara abzukürzen. Der Weg war unspektakulär, die Sicht nicht besonders und Rovigo hat nach Padua und Venedig einfach schlechte Karten. Trotzdem zwei Eindrücke:

Pisa ist berühmt für seinen schiefen Turm? Rovigo hat zwei davon. Ich weiß, meine Kamera produziert nur schiefe Bilder, aber glaubt mir, die beiden stehen schief!

Piazza Vittorio Emanuele II mit der San -Marco- Säule von 1519
Ich habe jetzt seit Trieste versucht, vernünftiges Kartenmaterial zu bekommen. In Padua gab es einen sehr schönen Radatlas für die Umgebung, der mich nach Monselice begleitet hat. Ansonsten habe ich eine Karte im Maßstab 1:200 000, das ist das Beste, was hier zu kriegen ist. Auf der Karte konnte ich mich heute nicht einmal orientieren, wo ich gerade bin. Ich habe gestern in Monselice die Wegeplanung nach Rovigo und Ferrara mit Google maps gemacht und die Liste der Straßen nach Optimierung ausdrucken lassen. Heute war mit dieser Liste die Generalprobe. Es läuft sich ausgezeichnet! An jeder Ecke sind die Straßennamen vermerkt und die Entfernungsangeben auf der Liste reichen durchaus.
Obwohl außer Uta ja keiner mit mir spielt, gibt es heute eine neue Frage zu beantworten und es gibt einen realen Fleißpreis: Wenn Du, liebe Uta, die Frage beantworten kannst, gibt es im Mai 2010 ein Eis! Für alle anderen Mitleser gibt es diesmal eine Postkarte aus Bologna, richtig in echt und handgeschrieben! (Was man alles tun muss, um die Leser bei der Stange zu halten...) Welche Früchte glänzen hier an diesem riesigen Obstbaum?
Er ist allerdings auch das größte Exemplar seiner Gattung, das mir bisher begegnet ist.

Es ist 10, der Wecker klingelt um 6.30 Uhr, gute Nacht! Thomas