Dienstag, 20. April 2010

Beton


Vor Jahren gab es einmal im deutschen Fernsehen einen Werbespot mit einem der beliebtesten Showmaster unseres Landes, in dem er die Geschichte von den drei Ferkeln vorlas.
Der Slogan war: "Zum Glück ist es Beton".
Die Italiener sind ein glückliches Volk.
Die Römer haben damals zwar nicht den Beton erfunden, aber so weiter entwickelt, dass sie daraus das älteste Bauwerk aus Beton schufen, das noch existiert.
Das Pantheon ist ein schöner Bau.
Da Beton also offensichtlich ein Baustoff für die Ewigkeit ist, wird fleißig alles aus Beton gegossen, was die Statik zuläßt, nicht anders als bei uns.

Dabei entsteht so etwas, dessen Funktion ich nicht erkennen konnte; oder

die Post in Ispica.
Sicher ist sicher.

Manche Sachen aus Beton sind auch einfach nur praktisch,

andere nicht so sehr. Aber haltbar sind die Bänke. Man sitzt auch nicht allzu lange darauf.

Einer meiner Favoriten sind diese Blumenkübel. Häufig werden sie auch noch bunt angepinselt. Ich finde, auch in Weiß sind sie ziemlich scheußlich.
Wenn wir schon beim Verschönern der Gärten sind: Hier werden Eingänge aus einem Stück gegossen und gemauert, dass es eine wahre Freude ist.
So weit, so schlecht, aber auch bei uns zu finden. In Italien ist mir etwas aufgefallen, was ich in dieser Art noch nirgendwo gesehen habe:

Zäune aus Beton.
Hier wird also nicht Stein auf Stein gemauert, sondern vorgefertigte Zaunfelder werden gekauft und aufgestellt. Die Pfeiler haben meist Führungsschienen, so dass die Felder dazwischen geschoben werden können.

Sehr beliebt sind dabei Zäune, die so tun, als ob sie aus einem anderen Material wären. Ich versichere Euch: Alle diese Zäune sind aus Beton gegossen. Auch wenn sie wie Metallzäune aussehen (wollen).
Dieser Zaun ist sicher der am häufigsten verwendete. Die italienische Staatsbahn nutzt ihn, um damit die Bahngrundstücke abzusichern. In gewisser Weise wird der Zaun mit den Jahren schöner, wenn sich Moose und Flechten darauf ansiedeln...

Natürlich gibt es die Zäune auch in anderen Ausfertigungen. Es muss ja nicht immer wie ein Lattenzaun aussehen.

Die Zäune haben zwar eine Stahlarmierung, sind aber nicht besonders stoßfest. Das liegt in der Natur der Sache.

Einige lassen den Zaun nicht in Würde altern, sondern streichen ihn,

gern auch mehrfarbig.

In den USA habe ich gesehen, dass man die klassischen Weidezäune auch aus Kunststoff herstellt, hier ist es Beton. Den "Holzzaun" gibt es entweder täuschend echt,

oder so. Diese Variante wird allerdings auch gern mit einem hellen Braun flächig gepinselt.

Für die Villenbesitzer gibt es dann auch einige Varianten, die sich dem Baustil des Domizils anpassen lassen.
Die eigentliche Krönung war der Auslöser für diese Fotostrecke. Ich habe nur beim Wandern stellenweise meinen Kopf ausgeschaltet gehabt und erst am Abend gedacht, dass man daraus doch eine Sammlung machen kann. Jedenfalls hatte ein Garten einen Zaun, der aus Tulpenblüten bestand, die, auf 80cm Größe gestreckt, etwas plump und mit verblichener Farbe bedeckt, dicht an dicht das Haus umstanden.

Dagegen ist dieses Cavallo geradezu künstlerisch wertvoll. Es bildete den Eingang zu einem Restaurant, das entsprechend heißt.
So, dass wollte ich Euch als Wanderungsnachschlag noch bieten. Nichts Besonderes, aber wie der Berliner sagt:" Det fiel mir uff!"
Übrigens sind die Umkleidehäuschen auch alle aus einem Stück, Beton natürlich!

Bis morgen! Thomas

3 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

... mitten in der Woche war ich mal neugierig!
Zum noch nicht aufgelösten Filmrätsel steuere ich mal den Vorschlag "Ben Hur" bei: arabischer Sprachr/Handlungsraum und sowas von monumental ..
Über Hut- und Schalmoden von Regisseuren ist mir nichts bekannt, darum würde ich einen "Indiana Jones" zum Tausch bieten!
Man kann ja zu Monokultur stehen, wie man will (Mamor dort, Beton hier), wenn man sieht, was man aus den Werkstoffen machen k a n n, möchte man einige Bauschaffende mal auf Wanderschaft schicken!
Imi

Unknown hat gesagt…

Der fetzt ja, der Post!!! Ich hab so einen Faible für Metallzäune. Was man aus einem harten Material wie Eisen so Filigranes machen kann, das hat mich in Spanien immer fasziniert und etliche Fotos schießen lassen. Die Betonzäune dagegen sind tatsächlich zum Teil außergewöhnlich scheußlich, aber nicht weniger faszinierend. Hätte ich als solche wirklich nicht erkannt!
LG Petra

Uta hat gesagt…

Lieber Thomas, jetzt hätte ich dich schon fast vergessen,weil ich mich auch "abgewöhnen " will.
In Turin warst du ja wieder fleißig unterwegs,gut dass du ein Zweitagesticket hattest,alles interessant, auch deine Betongalerie.Wenn man jährlich einen Zaun pflegen muss, ist solch ein
"Schlanker" vielleicht gar nicht so schlecht,es kommt auf die Haltbarkeit drauf an, bestimmt sind die lange nicht so teuer wie Metallzäune.
Lieber Thomas, du siehst, eine "Konversation" kommt auch ohne Italienbilder zustande, also komm endlich zurück," deine Gemeinde" will dich sehen.Liebe Grüße Uta