Samstag, 17. April 2010

Genova, zweiter Teil


Ist das nicht eine Pracht?! Eine halbe Stunde später gekommen, und ich hätte davon nichts mehr gesehen. Dazu aber später mehr, ich wollte nur mal wieder ein wenig Natur hinein bringen.


Es hatte sich über Nacht merklich abgekühlt und es braute sich etwas zusammen. Auch meine Allergie meldete sich überraschend heftig. Deshalb wurde das Tagesprogramm etwas eingekürzt und ich beschränkte mich auf drei Ausstellungen. 50 Meter neben meinem Hotel befindet sich der Aufzug zum Castello Alberti's.


Eine solche Konstruktion hatte ich bisher auch noch nie gesehen. Der Aufzug fährt erst als Standseilbahn in den Berg hinein und klinkt sich dann in den Aufzug nach oben ein. An der Übergangsstelle begegnen sich die beiden Gondeln. Alle technischen Daten kann man ganz gut lesen.


Das Kastell beherbergt das Museo delle Culture del Mondo, ein Volkskunstmuseum, das auf der Sammlung eines alten Kapitäns und Weltenbummlers, eben jenes Capitano Alberti's aufbaut. Die Ausstellung zeigt im ersten Bereich das Kastell mit den vom Sammler eingerichteten Räumen.

Hier gibt es ein türkisches Zimmer, ein kolumbianisches Zimmer und eine schöne Bibliothek, die einen Zugang zu einer Terrasse hat, von der man den ganzen Hafen überblicken kann.


Leider habe ich die meisten Informationen wieder vor Ort gelassen, da ich ja mit begrenztem Gepäck wandere (fahre). Ich habe also keine genaueren Daten mehr. Ich kann mich aber erinnern, dass die meisten Ausstellungsstücke des Kapitäns aus den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts stammen, darunter zwei Emu-Eier, die kleiner als Straußeneier sind und dunkelbraun, fast schwarz.

Ich habe auch gelesen, dass das Castello auf den Fundamenten eines "echten" Kastells mit Verteidigungsfunktion gebaut ist. Dieser Bau ist aber ein reines Fantasieprodukt, ähnlich dem "englischen" Schloss Babelsberg.


Wieder unten auf Hafenniveau, spaziere ich zur Villa Principe mit der Galleria Principe, ein Palazzo, der damals vor den Toren der Stadt gebaut wurde und inzwischen mit seinem Garten komplett von Straßen und Eisenbahn umschlossen ist. Er gehört(e)? auch der Familie Doria Pamphili.

Der Palazzo macht nicht so viel her, er ist in keinem guten baulichen Zustand. Durch die Arkaden konnte ich noch einmal auf das Castello blicken, der größere Turm rechts vom Uhrturm. In der Ausstellung sind einige sehr schöne Wandteppiche zur Geschichte Alexander des Großen zu sehen. Die ausgestellten Bilder sind nicht so beeindruckend, vielleicht bin ich aber auch satt, da mögt Ihr Recht haben. Ausgestellt ist hier das Bild von Caravaggio " Flucht nach Ägypten", ein frühes Meisterwerk des Künstlers. Normalerweise hängt dieses Bild aber im Palazzo in Rom.

Blick von der Galerie auf einen Teil des Parkes. Die Grünflächen um diesen Brunnen waren bei meiner Ankunft noch das Annemonen-Meer. Eine resolute, kleine Frau mit einem viel zu großen Rasenmäher hat kurzen Prozess gemacht.
In den Tagen vom 16. bis zum 25. April sind hier in Italien Tage der Kunst. (Fast) alle Museen haben freien Eintritt oder räumen Rabatte ein. In den Bahnhöfen standen freundliche Hostessen und verteilten Informationszeitungen und Flyer.

Den Rest des Nachmittags verbrachte ich im größten Aquarium Europas, laut Wikipedia. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, indischen Seekühen beim Futtern zuzusehen, ohne nass zu werden. Die Becken sind recht großzügig bemessen und schön gestaltet. Ich bin ja kein Experte, aber die beiden Kühe schienen sich wohl zu fühlen.

Dagegen machten die Delfine einen etwas gestörten Eindruck. Dieser schwamm die ganze Zeit nur auf dem Rücken. Auch bei den Robben hatte ich das Gefühl, dass sie einen Lagerkoller haben. Aber was weiß ich schon...

Zu dem Aquarium gehört auch ein großes blaues Frachtschiff, la Nave blu, in dem drei Sektionen untergebracht sind. Die erste auf dem hölzernen Zwischendeck beschäftigt sich mit den großen Reisen der Naturforscher. Unten sind Becken und eine Wand eines mikronesischen Regenwaldes aufgebaut. Dazu kommen noch die Becken mit Amphibien und ein Streichelbecken.

Ebenfalls auf dem Schiff ist eine Kolibri-Haus untergebracht, in dem vier oder fünf der Vögel frei herumfliegen. Da das Ganze nicht zu groß geraten ist, kann man sie ganz gut beobachten. Der Flügelschlag ist für die Kamera zu schnell.

Es sind schon ganz hübsche Gesellen, aber ich hatte sie mir exotischer, farbenprächtiger und vor allem vielfältiger in der Farbgebung vorgestellt.

Das Gewitter kündigt sich mit Donnergrollen und unangenehm kaltem Wind an. Ich breche hier ab und gehe ins Hotel zurück. Das war es fürs Erste mit dem Besuch in Genova. Ich weiß nicht genau,wie oft ich schon geschrieben habe, dass ich hier noch einmal hin will, aber diese Stadt kommt mit auf die Liste.
Heute gibt es zwei Rätselbilder, die beide mit dem heutigen Tag etwas zu tun haben. Beide sind nicht wirklich schwer.

Dank an Thomas für die Informationen für Restaurantbesuche. Ich hatte hier am Hafen eine Pizzeria gefunden, in der ich auch um 16 Uhr schon essen konnte. Der bin ich in den drei Tagen treu geblieben. Man kann ja auch mal ein wenig Gleichmaß hinein bringen.

Torino toppt in einer Hinsicht schon mal alle Städte, die ich bisher besucht habe. Dazu aber morgen mehr. Heute gibt es noch einen Bonus-Post, der sich so im Laufe der Wanderung als Sammlung ergeben hat. Vielleicht veröffentliche ich ihn auch erst morgen früh...
Bis dann!
Thomas
P.S. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich das Flugzeug-Rätsel noch nicht gelöst habe: "North by Northwest" oder "Der unsichtbare Dritte" ist die Lösung. Einen Kinobesuch ihrer Wahl haben Wim Wanderer, Katja und Vaclav gewonnen! Herzlichen Glückwunsch! T

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallo Thomas, offensichtlich bin ich heute die erste hier bei den Kommentaren...Naja, wahrscheinlich sind bei dem herrlichen Wetter alle draußen. Ich wollte auch nur eine kurze Pause bei der Hausarbeit einlegen, der Garten ist nachmittags dran. Unsere lieben Eltern werkeln schon kräftig draußen und machen alles hübsch für die Feier am Samstag. Nun zu den Rätseln: das erste Bild ist ein Stück von einer Seekuh. Aber das zweite? Ich würde sagen es ist irgendwas Essbares vom Markt, aber ich kann nicht sagen ob pflanzlich (hat Ähnlichkeit mit Auberginen-aber die würdest Du ja bestimmt gar nicht fotografieren!)oder tierisch (Teile von Fischen?). Ich bin gespannt, wer darauf kommt...
So, weiter geht es beim Betten beziehen - juhu, endlich dünnes Bettzeug!! GuK

Unknown hat gesagt…

Irgendeine seltsame ausgehölte und zum Trocknen aufgehängte Pflanze aus dem Regenwald?
LG Pe